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„Freier
Personenverkehr“ und „flankierende
Massnahmen“: Warum ein Referendum?
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Millionen
Franken für eine Gehirnwäsche |
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Die
Freiheit, noch stärker
auszubeuten |
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Die
Kritik am Kapitalismus erneuern
oder den Bossen beratend zur
Seite stehen? |
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Der
freie Personenverkehr und seine
scheinbare Gegenleistung |
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Gesetzestexte…
und die Realität! |
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Lohnabhängige
als Wegwerfartikel |
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Der
produzierte Reichtum wird immer
mehr
zu Gunsten der Reichen umverteilt |
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Seine
Gesundheit ruinieren und noch
dafür bezahlen |
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Sie
reden von Reformen und machen
Gegenreformen |
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Die
Gewerkschaftsbosse verschliessen
die Augen vor der Macht der
Unternehmer und reichen ihnen
die Hand |
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Verschlechterung
der Beschäftigungsverhältnisse…
im Namen der Schaffung neuer
Arbeitsplätze! |
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„Objektive
Verbündete“ der Fremdenfeinde? |
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Ein
alt bekannter stalinistischer
Vorwurf |
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Migration,
Konkurrenz, Spaltung und Frag-mentierung
der Lohnabhängigen. Wir müssen
die Fremdenfeindlichkeit dort bekämpfen,
wo sie durch das System entsteht und
durch die verschiedenen rechten Strömungen
genährt wird! |
Die
„geschlossene“ gegen
die „offene“ Schweiz? |
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Eine
Schweiz, die sich der Einwanderung
verschliesst? |
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Die
neue Mauer von Schengen und Dublin |
Die
bürgerlichen Parteien und
die Unternehmer
sagen offen ihre Meinung |
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Die
Unmöglichkeit, einen Wohnsitz
zu finden |
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Die
Position der SP und des SGB
zu den Abkommen von Schengen
und Dublin |
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Der
Einsatz prekärer Arbeitskräfte |
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Eine
Wirtschaft, die vom Untergang
bedroht ist? |
Eine
der „liberalsten“
und „wettbewerbsfähigsten“
Volkswirtschaften |
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Ausbeutung
und Stillhalten am Arbeitsplatz |
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Die
längsten Arbeitszeiten
Europas |
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Höchster
Beschäftigungsgrad Europas |
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Die
Farce der billigen Preise |
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Ein
brutaler Konkurrenzschock |
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Schlechte
flankierende Massnahmen, die zudem
von den Lohnabhängigen bezahlt
werden |
Auf
Rang 25.Wer? Die Schweiz |
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Das
Internationale Arbeitsamt verurteilt
die Schweiz
und die OECD mahnt sie zur Ordnung |
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Nicht
befolgte Kongressbeschlüsse |
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Gegen
diese gewerkschaftsfeindliche
Praxis kämpfen |
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Die
flankierenden Massnahmen, deren Wirk-ungslosigkeit
allgemein anerkannt ist, werden vom
SGB zusammen mit den Arbeitgebern
verteidigt, die ihrerseits die Gesamtarbeits-verträge
zerreissen! |
Die
ersten flankierenden Massnahmen |
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Ab
Juni läuten die Gewerkschaftsspitzen
die Alarmglocken etwas lauter |
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Wir
leben in einer wunderbaren Welt |
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Ein
zentraler Punkt der strukturellen
Schwäche
der flankierenden Massnahm |
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Ein
Fussballteam mit acht Spielern,
das jeden Pass
durchtelefoniert |
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Vorschläge,
die an den Bedürfnissen ansetzen!
Verschaffen wir uns die Mittel, um
den Wider-stand am Arbeitsplatz und
anderswo zu stärken! |
Das
Bedürfnis nach einer gemeinsamen
politischen Antwort |
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Die
zerstörerischen Seiten
des Systems werden immer sichtbarer |
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Eine
neue Entwicklung zeichnet sich
ab |
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Einige
einfache Forderungen, die deponiert
werden könnten und sollten |
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Ende
Dezember 2004 hat das Schweizer Parlament
beschlossen, zwei Themen im selben Paket
zu verabschieden: 1.
die Ausweitung der „Personenfreizügigkeit“
und 2. die „flankierenden
Massnahmen“, welche die bereits
seit Mitte 2004 bestehenden Massnahmen
ergänzen sollen.
Während die Behörden von „Personenfreizügigkeit“
reden, sprechen Spezialisten eine andere
Sprache: „Seit Inkrafttreten
des bilateralen Abkommens über
den freien Personenverkehr am 1. Juni
wirbt Manpower Schweiz massenhaft ostdeutsche
Erwerbslose an.“ (24 heures,
2.-3. Oktober 2004) Im dritten Quartal
2004 ist der offizielle Umsatz von Manpower
Schweiz im Bau um 25 % gestiegen ! Die
französische Wirtschafts-zeitung
La Tribune stellt fest: „Bei
Manpower Polska, Adecco Poland hat man
kaum Zeit, sich die Hände zwischen
zwei 'Bestellungen‘ von polnischen
Arbeitskräften aus dem Westen zu
reiben.“ (22. Dezember 2004)
Fazit: Dieser „freie Personenverkehr“
wird teilweise von den Temporärfirmen
(Adecco, Manpower usw.) organisiert.
Sie betreiben einen internationalen
Verkauf der Arbeitskraft von erwerbslosen
Frauen und Männern. Das Adjektiv
„frei“ ist im Zusammenhang
mit dem Personenverkehr eine Täuschung.
Hinter dieser „Personenfreizügigkeit“
versteckt sich auch die von den Bossen
gewollte Konkurrenz zwischen den Beschäftigten
auf europäischer Ebene (EU der
25) und die rein am ökonomischen
Nutzen orientierte Vorstellung der erzwungenen
Migration.
Gleichzeitig wird überall in Europa
alles getan, um die Arbeitsbedingungen
zu prekarisieren, das heisst unsicherer
zu machen, und das schwach entwickelte
Arbeitsrecht (Kündigungsschutz,
gewerkschaftliche Rechte usw.) abzubauen.
In jedem Land gilt das gleiche Motto:
„Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit“…
auf Kosten aller Lohnabhängigen.
Einerseits spricht der Bundesrat –
wie auch die Kräfte, die ihn unterstützen
– von „Personenfreizügigkeit“.
Anderseits verstärkt er die „Schranken“
gegen die Bewegungsfreiheit jener Menschen,
die nicht zum „Kreis“ der
25 Länder der EU gehören.
So wählen die Bosse und die Behörden
die „qualifiziertesten“
Beschäftigten von Nicht-EU-Ländern
aus. Sie verwenden die sogenannten „Sans-papiers“
als beliebig ausbeutbare Arbeitskräfte.
Dies ist eine der – politisch
und wirtschaftlich erzeugten –
Ursachen für Fremdenfeindlichkeit
und Rassismus. Diese vielfache Auslese
und die verschiedenen Statute für
Menschen aus anderen Ländern spalten
die Lohnabhängigen, die gegenüber
den Bossen dieselben Interessen haben.
Die wirkungslosen „flankierenden
Massnahmen“ werden Lohn- und Sozialdumping
nicht verhindern, weder für die
Menschen, die heute bereits in der Schweiz
arbeiten, noch für jene, die morgen
hinzukommen werden. Die Politik der
EU der 25 und des Bundesrats –
in all seinen politischen Komponenten
– verfolgt zwei Ziele: 1.
Verschlechterung der Arbeitsbedingungen
und Löhne, 2.
die Umverteilung eines grösseren
Teils des durch Arbeit geschaffenen
Reichtums in Richtung einer kleinen
Minderheit. Diese Minderheit zwingt
den Menschen und Maschinen ihre Diktatur
der „finanziellen Rentabilität“
auf (Flexibilisierung der Löhne
und Arbeitszeiten, Just-in-time-Produktion,
Verschlechterung von Renten und Sozialversicherungen,Abbau
der öffentlichen Dienste usw.).
Angesichts dieser Politik ist der „Kompromiss“
der flankierenden Massnahmen eine schlechte
Lösung. Das ist kein kleiner Schritt
in die richtige Richtung, sondern eine
Falle!
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