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Nein zur Ausschaffung von Erdogan E.!
Erdogan E. ist ein kurdischer politischer Flüchtling, der seit 9 Jahren in der Schweiz mit einer F-Bewilligung lebt. Auf Grund eines Auslieferungsgesuchs der Türkei, wo er wegen seiner vergangenen politischen Aktivität zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde, hat ihn die Polizei verhaftet. Er sitzt nun in Ausschaffungshaft. Es ist zu erwarten, dass Erdogan, wenn er in die Türkei zurückkehren muss, dort gefoltert werden wird und dass er in der Haft vom Tod bedroht ist. Die drohende Ausschaffung von Erdogan trifft uns alle! Wehren wir uns gegen die Zerstörung der Existenzgrundlagen oder gar des Lebens von Menschen!

Der Fall Erdogan zeigt, dass die Praxis der Behörden im Asyl(un)recht immer schärfer wird: für Flüchtlinge wir es immer schwieriger, Asyl zu erhalten und in der Schweiz zu bleiben. Mit der aktuellen Revision des Asylgesetzes, die am 24. September zur Abstimmung kommt, werden 98% der Asylgesuche praktisch abgewiesen werden können.

Die gleichen Leute, welche das Recht auf Asyl demontieren und Fremdenfeindlichkeit schüren, betreiben gegen die Lohnabhängigen einen Angriff, der Lohndruck, Entlassungen, und Sozialabbau mit sich bringt. Ein Beispiel: Jean-Daniel Gerber, ehemaliger Exekutivdirektor der Weltbank und ehemaliger Chef des Bundesamtes für Flüchtlinge (BfF), heute Bundesamt für Migration (BfM) und seinerzeit Initiator der Nichteintretensentscheide (NEE), ist heute Direktor des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco): als solcher fordert er die Privatisierung der Sozialvorsorge. Das Asylrecht wird im Namen der leeren Kassen geopfert. Für die Unternehmer ist das Asylrecht nur ein unnötiger Kostenfaktor, genauso wie die Leistungen aus der Arbeitslosenkasse, der IV oder der Sozialhilfe. Die Arbeitgeber nutzen die prekäre Lage von MigrantInnen und Flüchtlingen aus, um sie besser auszubeuten, um sie auszulesen und die soziale Verunsicherung zur Alltagsnorm zu erheben. Die Willkür der Behörden und die der Arbeitgeber bilden dabei zwei Seiten einer Medaille.

Gegen diese unsoziale und fremdenfeindliche Politik der Herrschenden ist Solidarität „von unten“ nötig: kämpfen wir für das Recht auf Asyl, für gleiche politische, soziale, gewerkschaftliche und kulturelle Rechte für SchweizerInnen und AusländerInnen und für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für alle!


Infos / Unterstützende Organisationen: www.auslieferungen-stopp.ch

Sofortige Freilassung von Erdogan E. und Einstellung des Auslieferungsverfahrens!
Stopp allen Ausschaffungen aus der Schweiz!
Gegen Unsicherheit und Ausbeutung: Aufenthaltsrecht und Bewegungsfreiheit für alle!
NEIN zu den neuen, verschärften Asyl- und Ausländergesetzen am 24. September!

Medienmitteilung der BFS vom 21. März 2006