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SCHLUSS MIT DEM KÜRZEN !
Flyer
der BFS Zürich vom 20.06.04
"Wird
der Personalaufwand verringert, wirkt sich
das auf die Betreuung aus. Weniger Personal
heisst beispielsweise, dass die Reaktionszeiten
auf den Patientenruf länger werden oder
gewisse Handreichungen in der Körperpflege
länger auf sich warten lassen. Es bedeutet
auch, dass Ansprechpersonen für Angehörige
nicht mehr jederzeit zur Verfügung stehen
oder bei präventiven pflegerischen Handlungen,
zum Beispiel bei der Patientenlagerung, Prioritäten
gesetzt werden müssen" (Verena
Diener, Auszug aus der Medienmitteilung des
Regierungsrates vom 11. Juni 2004: "Sanierungsprogramm
04: Der Spardruck auf die Spitäler wächst").
Der
Regierungsrat will bis 2007 Ausgaben in der
somatischen Akutversorgung in Höhe von
166 Millionen Franken und ab 2008 weitere
51 Millionen Franken pro Jahr streichen (und
nicht, wie die Regierung irreführend
schreibt: "einsparen"!). Kliniken
sollen geschlossen werden, eventuell ein ganzes
Spital. Über 1000 Vollzeitstellen sollen
schätzungsweise gestrichen - was über
1500 Angestellte betreffen wird. Es geht nicht
um "Sanierungs"- oder "Spar"massnahmen,
sondern um das ersatzlose Streichen von Leistungen,
Stellen, usw. Es geht um Abbau und um eine
beschleunigte Vermarktung des Gesundheits-
und des Spitalwesens. Der Druck auf das Personal
wird somit nicht mehr aufhören. Diese
Umstrukturierungen werden auf Kosten der Allgemeinversicherten,
d. h. der Mehrheit der lohnabhängigen
Bevölkerung, durchgeführt.
Wir
können uns diese unsoziale Politik nicht
mehr leisten !
Die
Gesundheitsdirektion sagt klipp und klar,
dass sie eine "Senkung der Qualitätsstandards
bei den Grundversicherten" und der "Betreuungsintensität"
im gleichen Bereich anstrebt. Anders gesagt:
"Wer mehr will, muss mehr zahlen"
(vgl. "Sanierungsprogramm 04: Weitere
Sparmassnahmen bei den Akutspitälern",
Juni 2004). Es erstaunt somit nicht, dass
sich beim Personal Widerstand regt gegen diese
skandalösen Vorhaben.
Die
gleiche Regierung und das gleiche Parlament,
die so schamlos und zynisch mit den PatientInnen
und dem Personal umgehen, haben in den letzten
20 Jahren den Bonzen und den Superreichen
Milliarden geschenkt! Seit 1985 verursachen
die Senkungen des Steuerfusses, von denen
praktisch nur die obersten Einkommen (weit
über 100'000 Franken) profitieren, Mindereinnahmen
von 800 Millionen Franken pro Jahr!
Steuergeschenke
an die Superreichen, Zweiklassenmedizin, Rentenklau,
Bildungsabbau und Zerstörung der bescheidenen
sozialen Rechte, die die Lohnabhängigen
erkämpft haben: Der Angriff der Kaputtsparer
trifft alle Bereiche. In Zürich bildet
das "Sanierungsprogramm 04" eine
wichtige Etappe einer Offensive, die mehr
oder weniger gleichmässig in der ganzen
Schweiz und international stattfindet. Dieser
Angriff ist eine Antwort der "Wirtschaft",
d.h. der grossen Firmenbesitzer und ihres
politischen Personals (Bundesrat, usw.) auf
eine langfristige Krise der kapitalistischen
Wirtschaft und auf eine brutale Verschärfung
der "Standortkonkurrenz". Der Zwang
zur Kürzung von "unproduktiven"
öffentlichen Ausgaben, die der Privatwirtschaft
keinen unmittelbaren Profit bringen, verstärkt
sich dementsprechend.
Stoppen
wir gemeinsam den Kahlschlag !
"Ohne
uns geht nichts!", sagt das Gesundheitspersonal:
Auf diese Einsicht der Lohnabhängigen
in die eigene Macht können wir alle (Personal,
PatientInnen, lohnabhängige Bevölkerung)
bauen. Wir alle wissen, als potentielle PatientInnen,
dass es um unsere Haut geht... Diese Macht
muss eingesetzt werden, um die Abbaumassnahmen
zu bekämpfen: Ohne Kampf geht nichts!
In der ganzen Schweiz regt sich Widerstand.
In Genf beispielsweise hat das Personal des
öffentlichen Dienstes im Mai zweimal
gestreikt und im Juni demonstriert.
Eine
breite Bewegung gegen den Kahlschlag würde
einen Raum schaffen, um eine andere, notwendige
Politik zu diskutieren. Schritte in die richtige
Richtung wären unserer Meinung nach:
Keine
Abbaumassnahmen, kein Stellenabbau, keine
Schliessung von Spitälern, keine Verschlechterung
für Personal und PatientInnen; Rücknahme
der "Spar"massnahmen: "Sanierungsprogramm
04" in den Papierkorb.
Verena
Diener, die als Chefin des Gesundheitswesens
spätestens seit dem 11. Juni nicht
mehr haltbar und eventuell sogar als gemeingefährlich
einzustufen ist, soll zurücktreten.
Ihre RegierungskollegInnen, die ihre ruinöse
Abbaupolitik mitzuverantworten haben, sollen
sich kollegial und solidarisch mit ihr verhalten
und das gleiche tun.
Geld
ist genug da - es ist nur in den falschen
Händen: Alle Steuergeschenke der letzten
Jahre an die Superreichen müssen rückgängig
gemacht werden.
Nein
zum mittelfristigen Haushaltsausgleich:
Moratorium auf die Aufgabenbremse, um eine
breite Diskussion im Kanton Zürich
zu ermöglichen darüber, welches
Gesundheitswesen und welchen Service public
die Bevölkerung wünscht.
Wie
andere gesellschaftliche Bedürfnisse
muss auch die Gesundheitsversorgung ein Recht
für alle Menschen sein, unabhängig
von ihrem Portemonnaie und ihrer sozialen
Situation. Das Gesundheitswesen als "Service
public" darf deshalb nicht den Kriterien
des kapitalistischen Marktes unterworfen werden.
Aktions-
und Streiktag am 23. September
Der
vpod ruft für den 23. September zu einem
nationalen Aktions- und Streiktag gegen das
Kapputtsparen des Service public auf. Wir
unterstützen diese Aktion und werden
dafür in Zürich mobilisieren. Eine
massive Mobilisierung mit einer Grossdemonstration
in Zürich, wenige Tage vor der kantonalen
Abstimmung über Teile des "Sanierungsprogramms
04" (am 26. September), kann ein erster
Schritt sein im Aufbau einer Mobilisierung
gegen den Kahlschlag. Eine Protestbewegung
von unten wird angesichts der Brutalität
der aktuellen Abbaumassnahmen und derjenigen,
die noch kommen werden und angesichts der
parlamentarischen Budgetdebatte im Spätherbst
bitter nötig. Auch im Gesundheitswesen
könnten diese und andere Aktionen den
Beginn einer lang andauernden Mobilisierung
bedeuten.
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