Nein
zur Lohreduktion um 3% mit "flankierenden
Massnahmen"!
Faules
Regierungs-Osterei muss zurück
an den Absender
Medienmitteilung
der BFS Zürich vom 28.
März 2005
Die
vom Regierungsrat des Kantons Zürich am
23. März angekündigte lineare Lohnkürzung
von 3% mit flankierenden Massnahmen muss aufs
schärfste verurteilt und zurückgewiesen
werden. Diese unsoziale Massnahme bedeutet einen
massiven Einschnitt für die Angestellten
des Kantons und füre ihre Angehörigen.
Hinzu kommen die Streichung des Teuerungsausgleichs
und die Reduktion der Beförderungsquote.
Die
"flankierenden Massnahmen" (wenige
zusätzliche Ferientage) gleichen diese
Verschlechterungen für die ArbeitnehmerInnen
bei weitem nicht aus: Es handelt sich für
sie klar um ein "Verlustgeschäft".
Schliesslich
ist die sogenannte Befristung ein Witz: Die
ArbeitnehmerInnen brauchen ihren Lohn jetzt,
nicht erst in drei Jahren. Anschliessend an
die dreijährige Frist ist eine Besoldungsrevision
geplant, bei welcher als Grundlage von den gesenketen
Löhnen ausgegangen wird.
480
Millionen Franken sollen mit diesen Massnahmen
in den nächsten drei Jahren auf dem Buckel
der Kantonsangestellten "eingespart"
(gestrichen) werden. Dass in Zürich über
"leere Kassen" gejammert wird, ist
grotesk. Seit 20 Jahren hat der Kanton im Durchschnitt
über 800 Millionen Franken pro Jahr den
hohen Einkommen in den Rachen geworfen, dank
den Steuerfussenkungen und den Steuergeschenken
an Reiche und Superreiche.
In
diesem Zusammenhang macht das fromme Gerede
der Regierung und der Vereinigten Personalverbände
(VPV) über eine angestrebte Verknüpfung
zwischen Lohnreduktion und Steuerfusseerhöhung,
die Mehreinnahmen von 270 Millionen Franken
bringen würde (sogenannte "Opfersymmetrie"),
umso weniger Sinn.
Ein
weiterer Angriff auf die Lohnabhängigen
Überall
werden die Arbeitsbedingungen verschlechtert.
Ein aktuelles Beispiel: Die Ausweitung der sogennanten
Personenfreizügigkeit im Rahmen der Bilateralen
Abkommen, begleitet von wirkungslosen "flankierenden
Massnahmen", wird den Menschen (ob In-
oder AusländerInnen) nur Lohn- und Sozialdumping
bringen. Die Gewerkschaftsführungen haben
es sträflich unterlassen, für eine
Verbesserung der Rechte am Arbeitsplatz (Mindestlöhne,
Kündigungsschutz) zu kämpfen und ihre
Unterstützung des Bilateralen-Pakets von
substantiellen Verbesserungen abhängig
zu machen. Dabei war es für die Arbeitgeber
unabdingbar, die Gewerkschaften mit "ins
Boot" zu holen (wie der Arbeitgeber-Direktor
Peter Hasler in der Weltwoche vom 17.3.05 bestätigt
hat).
Es
ist kein Zufall, dass die Zürcher Kantonsregierung
sich des irreführenden Begriffs der flankierenden
Massnahmen bedient, um ihren Angriff auf die
Angestellten des Kantons, die den Service public
(Gesundheit, Schulen, Verwaltung, usw.) garantieren,
zu rechtfertigen. Unverzeihlich ist dabei, dass
die Spitzen der Personalverbände für
diese Mogelpackung auf Widerstand gegen den
Lohnkahlschlag verzichten. Sogar die NZZ findet
es „erstaunlich, wie kraftlos der Protest
der Personalverbände gegen die Lohnkürzung
ausfällt“ (24.3.05).
Dabei
macht sich der Kanton als Arbeitgeber mit diesen
Massnahmen zum Vorreiter des Lohnklaus: Der
Kanton wird die Bosse in der Privatwirtschaft
ermuntern, ihrerseits die Löhne zu drücken
und die Arbeitsbedingungen weiter zu verschlechtern.
Der Massnahmenplan Haushaltsgleichgewicht 06
(MH 06) ist ein Angriff auf alle Lohnabhängigen
und auf die BenutzerInnen des Service public
und muss dementsprechend von ihnen, d. h. von
der Mehrheit der Bevölkerung und von ihren
Organisationen zurückgewisen und bekämpft
werden.
Auf
Kampfmassnahmen darf nicht verzichtetet werden!
Gegen Lohnkürzung hilft nur der Streik:
Die Arbeitgeber (ob Privatpersonen oder der
Staat) verstehen nur diese Sprache. Wir rufen
zu einer starken Mobilisierung in den nächsten
Wochen auf, mit einem unmittelbaren Ziel: Der
Regierungsrat muss die Lohnkürzung und
die anderen angekündigten Massnahmen ersatz-
und bedingungslos zurückziehen.
Wir
rufen zudem die Personalverbände und Gewerkschaften
des Kantons Zürich dazu auf, vom Irrweg
der "flankierenden Massnahmen" wegzukommen
und sich dem Kampf für elementare Sozialrechte
wie Lohn und Service public anzuschliessen.
Die
Lohnabhängigen haben schon bezahlt! Schluss
mit dem Kürzen! Das Geld dort holen, wo
es ist: Bei den Bonzen und den Superreichen!
Bewegung für den Sozialismus (BFS)
Postfach
8707, 8036 Zürich
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