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(download im pdf-Format)
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Die
bitteren Früchte des Runden Tisches:
Der Regierungsrat greift den öffentlichen
Dienst an! |
Nein
zum Plan Hollenstein ! |
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Der
Zürcher Regierungsrat hat einen
neuen, massiven Abbau des Service public
beschlossen. Der am 22. August veröffentlichte
"Massnahmenplan Haushaltsgleichgewicht
2006" (MH 06) sieht Einsparungen
in der Höhe von
1 Milliarde Franken zwischen
2006 und 2009 vor – davon 621
Millionen durch Leistungsabbau und 382
Millionen mit „Massnahmen im Personalbereich“.
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Einige der grössten Grausamkeiten,
die dieser Plan vorsieht:
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Reduktion
des Teuerungsausgleichs und des
Lohnstufenanstiegs beim Personal
der öffentlichen Dienste (382
Millionen Franken sollen „eingespart“,
d. h. abgebaut werden) |
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Abbau
von 214 Stellen, was ca. 300 Personen
den Arbeitsplatz kosten wird! „Kündigungen
können nicht ausgeschlossen
werden“, schreibt die Regierung |
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Kahlschlag
beim öffentlichen Verkehr (ZVV):
Stillegung von Verkehrsangeboten,
Tariferhöhungen (38 Millionen
Franken sollen abgebaut werden) |
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Kahlschlag
bei der somatischen Akutversorgung
– bsp. weniger Pflege von
bettlägerigen Menschen in den
Spitälern, Angebotsreduktion
bei den Allgemeinversicherten (Abbau:
92 Millionen Franken) |
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Reduktion
des Teuerungsausgleichs und des
Lohnstufenanstiegs beim Personal
der öffentlichen Dienste (382
Millionen Franken sollen „eingespart“,
d. h. abgebaut werden) |
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Diese
Massnahmen nennt die ökoliberale
Gesundheitsdirektorin Verena Diener
zynischerweise eine „Effizienzsteigerung“
– dabei stösst das Gesundheitspersonal
längst an die Grenzen seiner
Belastbarkeit.
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Kahlschlag
bei der psychiatrischen Versorgung
(Abbau: 25 Millionen Franken) |
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Kahlschlag
bei den Berufsschulen: 30 Klassen
weniger sollen geführt, die
Klassengrössen erhöht
werden (Abbau: 9 Millionen Franken) |
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Dabei
hatten 1/3 der diesjährigen
Schulabgänger im Kanton Zürich
(rund 4500 Jugendliche) vor den
Sommerferien keine Lehrstelle oder
einen Platz in einer Mittelschule:
Angesichts dieser Tatsache wäre
ein massiver Ausbau entsprechender
Angebote angebracht! |
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Das
Fremdsprachenangebot soll restlos
aus dem kantonalen Weiterbildungsangebot
gekippt werden: 42 Vollzeitstellen
respektive 150 Teilzeitstellen werden
dadurch abgebaut (Abbau: 11,3 Millionen
Franken) |
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„Das
entsprechende Angebot wird aus dem
Service public-Bereich entlassen.
Es gibt genügend private Anbieter“,
lautet der regierungsrätliche
Kommentar zu dieser Massnahme, die
von der sozialdemokratischen Erziehungsdirektorin
Regine Aeppli beschlossen wurde.
Betroffen werden die „eingesparten“
Lehrer und Lehrerinnen sein. Sie
werden entlassen und müssen
unter Umständen eine massive
Lohnsenkung hinnehmen müssen,
wenn sie in Privatschulen eine Stelle
finden. Ebenfalls davon betroffen
sind die BenutzerInnen dieses Weiterbildungsangebots,
sie werden für private Fremdsprachenkurse
tiefer ins Portemonnaie greifen
müssen.
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Kahlschlag
bei der Uni und der Zürcher
Fachhochschule: Die geplanten Staatsbeiträge
an diese beiden Hochschulen sollen
um satte 142,8 Millionen gekürzt
werden |
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Diese
Massnahme wird das Angebot und die
Betreuungsverhältnisse weiter
verschlechtern und den Druck zur
Studiengebührenerhöhung
steigern! (Orginalton von Bildungsdirektorin
Regine Aeppli an einer Podiumsdiskussion
an der Uni vom 29. April: „Gebührenerhöhungen
müssen in Betracht gezogen
werden“)
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Die
Reinigung in der kantonalen Verwaltung
soll privatisiert werden, den 160
Angestellten des kantonalen Reinigungsdienstes
- mehrheitlich Frauen - wird gekündigt.
(Abbau : 1.23 Millionen).
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Falls
sie bei den privaten Reinigungsunternehmen
überhaupt wieder eine Anstellung
finden, werden sie dort massiv schlechtere
Arbeitsbedingungen und Löhne
unter 3‘000 Franken monatlich
vorfinden. |
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Kahlschlag
selbst….. in den Gefängnissen
: Bei den InsassInnen soll an der
Verpflegung, bei der Anzahl ärztlicher
Konsultationen und beim Arbeitsentgelt
gespart werden (Abbau :14 Millionen). |
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Das
Massnahmenpaket wird in den Voranschlag
2006 und in den Konsolidierten Entwicklungs-
und Finanzplan 2006-2009 eingearbeitet.
Zusammen mit dem derzeit in Umsetzung
begriffenen „Sanierungsprogramm
04 (San 04)“ kumuliert sich der
Abbau an Leistungen der öffentlichen
Hand in den Jahren 2004 bis 2009 mittlerweile
auf rund 2,1 Milliarden Franken!
Dabei sind die Lohneinbussen des Personals
noch nicht mit einberechnet.
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Wohin geht dieses „eingesparte“
Geld?
In die Taschen der Superreichen!
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Seit
Jahren wird über „leere Kassen“
gejammert. Kein „Licht am Ende des
Tunnels“ ist in Sicht. Die Leistungen
des Service public an die Bevölkerung
und die Löhne und Arbeitsplätze
des öffentlichen Personals werden
abgebaut. Gleichzeitig verschenkt der
Kanton Zürich den hohen Einkommen
im Durchschnitt über 800 Millionen
Franken pro Jahr seit 1985, dank den Steuerfussenkungen
und insbesondere den Steuergeschenken
an die Reichen und Superreichen.
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Die Ziele der Unternehmer und der
Regierungen sind folgende:
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Die
„Steuerbelastung“ der
Kapitaleigentümer soll reduziert
werden. Die Zeche dafür bezahlen
die Lohnabhängigen. |
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Neue
Bereiche sollen für den Profit
des privaten Kapitals erschlossen
werden (bsp. im Bildungs- und Gesundheitswesen). |
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Die
Arbeitsbedingungen und die noch
vorhandenen Rechte der Angestellten
des öffentlichen Sektors sollen
angegriffen werden, um die Arbeitsbedingungen
aller Lohnabhängigen leichter
nach unten ziehen zu können
(bsp. Lohnabbau). |
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Diese
„neoliberale“ Zweiklassen-Politik
hat der Mehrheit der Bevölkerung
in 20 Jahren keine Verbesserung ihrer
Arbeits- und Lebensbedingungen gebracht,
ganz im Gegenteil.
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Die Politik der Runden Tische zeigt
ihre katastrophalen Folgen
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Was
tun die Verantwortlichen der „Linken“
(SP und Satelliten) in dieser Situation?
Sie beteiligen sich eifrig und aktiv an
der Erarbeitung und Umsetzung dieser Politik.
Die neue Mitte-Links-Regierung des Kantons
Zürich (2 SP, 1 CVP, 1 Ökoliberale,
2 FDP, 1 SVP) erweist sich als Musterschülerin
des Sozialkahlschlags: Sie folgt dabei
dem Beispiel von Schröder (SPD) in
Deutschland mit der Agenda 2010 und Hartz
IV.
Der
Finanzminister Hans Hollenstein (CVP),
der dank der Unterstützung der SP
und der Grünen gewählt wurde,
geht bei seinem Abbauplan noch weiter
als sein Vorgänger Christoph Huber
(SVP). Die 119 „Entlastungsmassnahmen“
sind ein Ergebnis des Runden Tisches „Finanzpolitik“.
Dabei herausgekommen ist was die Höhe
der Entlastungsmassnahmen betrifft, knapp
50 Prozent (201 Millionen Franken) mehr
als der Regierungsrat ursprünglich
(November 2004) an Abbau vorgesehen hatte!
Die SP und die Grünen haben
am "Runden Tisch" diese massive
Erhöhung des Kahlschlags mitgetragen.
Die
Gewerkschaften und Personalverbände
haben zu keiner breiten Mobilisierung
gegen den Plan Hollenstein aufgerufen.
Diese Organisationen stellen die „Sparmassnahmen“
und den Angriff auf das Service public
auch nicht grundsätzlich in Frage,
sondern betreiben inzwischen eine Politik
der extremen Sozialpartnerschaft (wie
die disziplinierte Achtungstellung vor
den Arbeitgebern bei der Frage der „Personenfreizügigkeit“
zeigt), die sie „vor den Karren“
der Regierung spannt und daher wenig geeignet
ist, um eine Mobilisierung gegen Lohnabbau
und Kahlschlag aufzubauen.
Die
Vereinigten Personalverbände (VPV)
unterstützen die „Sanierung
des Staatshaushaltes“! Sie fordern
daher, dass die Steuerfussenkungen der
letzten Jahre rückgängig gemacht
werden. Diese angebliche „Opfersymmetrie“
ist ein Hohn! Selbst wenn das (mehrheitlich
bürgerliche) Kantonsparlament einer
zeitweiligen Erhöhung des Steuerfusses
um 5% zustimmen würde, würde
dies weder die Steuergeschenke an die
Superreichen noch den Kahlschlag im Service
public ungeschehen machen. Im Gegenteil:
San 04 und MH 06 wären dann zementiert
und es wäre dann noch schwieriger,
siepolitisch in Frage zu stellen.
Die
VPV beschränken sich in einem dürftigen
Pressekommuniqué vom 23. August
im wesentlichen darauf, den Regierungsrat
zu bitten, sein „Versprechen“,
„den vorgesehenen Stellenabbau (...)
grosstmöglich ohne Entlassungen zu
vollziehen“, einzuhalten. Kein Wort
zur Reduktion des Teuerungsausgleichs,
kein Wort zur Reduktion des Lohnstufenanstiegs,
kein Wort zum massiven Abbau der Leistungen
in allen Bereichen des Service public!
Die
vpod-Leitung freut sich zu Recht über
den Rückzug der geplanten Lohnkürzung
von 3%. Aber wie schon erwähnt stellen
die Abbaumassnahmen, die am Runden Tisch
mit Regierungsrat Hollenstein ausgehandelt
wurden, einen um über 200 Millionen
höheren Betrag dar, als der Regierungsrat
selbst im November 2004 an Kürzungen
vorgesehen hatte. Die ursprünglich
vorgesehene, generelle Lohnkürzung
von 3% ist vorderhand zwar vom Tisch,
der Regierungsrat "spart" beim
Personal des Kantons Zürich trotzdem
382 Millionen Franken.Für die Jahre
2006 bis 2009 wird der Teuerungsausgleich
entweder ganz gestrichen (2006), oder
massiv gekürzt (2007-2009).
Indem der vpod das sogenannte SBB-Modell
fordert („Personalabbau ohne Entlassungen“),
legitimiert und unterstützt er die
Kahlschlagspolitik. Bis heute, fast einen
Monat nach Veröffentlichung des MH
06, hat der vpod zu keiner breiten Mobilisierung
aufgerufen. |
Kämpfen wir gemeinsam gegen
den Plan Hollenstein!
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Es
ist nötig, das Service public zu
verteidigen, auszuweiten und zu verändern,
wobei die demokratische Beteiligung der
Beschäftigten und der BenutzerInnen
bei der Definition der Ziele von entscheidender
Bedeutung ist. Dazu ist es notwendig,
für öffentliche Eingriffe in
die heilige Sphäre des Privateigentums,
die uns immer mehr erdrückt, zu kämpfen.
Es
braucht eine Mobilisierung
– nicht nur in den Bereichen des
öffentlichen Dienstes, die gerade
besonders hart getroffen sind, sondern
in allen Bereichen. Es braucht Protestpausen,
Streiks. Das ist die einzige Sprache,
die die Regierenden verstehen. Die BenutzerInnen
des Service public, die lohnabhängige
Bevölkerung und die Lehrlinge, die
SchülerInnen, die StudentInnen müssen
in einer Mobilisierung einbezogen werden:
Auch sie sind betroffen.
Wir
fordern den Rückzug des Plan
Hollenstein (bedingungslos und ohne „wenn
und aber“) und somit keine Reduktion
des Teuerungsausgleichs und des Lohnstufenanstiegs
und kein Leistungsabbau!
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Unsere
Forderungen |
Mehr Lohn, um die Verluste der letzten
Jahre wettzumachen, statt weiteren
Lohnabbau
Mehr Stellen im öffentlichen
Dienst statt Stellenabbau
Starker Ausbau und
Verbesserung des Service public
an die Bevölkerung statt Kahlschlag
Bessere Betreuungsverhältnisse
in den Schulen statt Erhöhung
der Klassengrössen
Keine Privatisierung
der rentablen Teile des Service
public (bsp. Fremdsprachenunterricht)
Schluss mit dem Kürzen:
Das Geld dort holen, wo es ist!
Unser Leben ist wichtiger als Profite!
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Der
Plan Hollenstein und weitere, künftige
Kahlschlagspläne müssen
verhindert werden! Wir rufen alle
Einzelpersonen und Organisationen
dazu auf, ein demokratisches Aktionskomitee
zu bilden, um für dieses Ziel
zu kämpfen: Kontaktiert uns! |
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