Irak
Nein
zum imperialistischen Krieg !
aus DEBATTE Nr.4, Oktober 2002
Die
US-Regierung bereitet einen neuen Krieg gegen
den Irak vor. George W. Bush hat deklariert,
dass er mit oder ohne UNO-Zustimmung zuschlagen
wird.
Für die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen
oder für Verbindungen zwischen dem Irak
und dem Al Kaida-Netzwerk können Bush,
Blair und ihre Verbündeten nicht den Schatten
eines Beweises liefern. Wer über ein historisches
Gedächtnis verfügt, wird in dieserPropagandamaschinerie
die altbekannte „Hirnwäsche“
wieder erkennen.
Das Regime von Saddam Hussein ist eine Diktatur
: Diese Erkenntnis ist nicht neu. Die Brutalität
dieses Regimes erreichte ihren Höhepunkt,
als es zu Beginn der 1980er Jahre den Krieg
gegen den Iran vom Zaun riss. Es erhielt damals
den Segen und Hilfe jeder Art von den Golfmonarchien
und von den imperialistischen Mächten.
Mit der gleichen Heuchelei sprach George Bush
vor der UNO-Generalversammlung über „Menschenrechte”
und die Notwendigkeit, UNO-Resolutionen durchzusetzen.
Zur Erinnerung : Osttimor hat die Unabhängigkeit
1999 erlangt. Die USA unterstützten 24
Jahren Jahre lang ein Regime, das mit UNO-Resolutionen
aufgefordert wurde, die Besatzung zu beenden.
Die Resolutionen 446 und 465 des UNO-Sicherheitsrats,
die von Israel verlangen, die jüdischen
Kolonien in den besetzten palästinensichen
Gebieten zu räumen, sind vergessen.
Auch die Erkenntnis, dass es sich beim Regime
von Saddam Hussein um eine Diktatur handelt,
kann somit nicht verschleiern, dass der kommende
Krieg mit einer angeblichen „Bedrohung
für die Vereinigten Staaten” nichts
zu tun hat. Dieser Krieg hat indessen eine Menge
damit zu tun, dass die grösste imperialistische
Macht ihre Kontrolle über eine strategische
Weltgegend auszubauen gedenkt.
Dieses Ziel artikuliert sich mit der Forderung,
einen „Regimewechsel“ im Irak herbeizuführen
und zugleich unter der Führung Bushs und
der amerikanischen Erdölmagnaten eine Koalition
zusammenzuschustern, die an Husseins Stelle
treten soll und die in mancherlei Hinsicht den
Kolonialregierungen gleicht, die der britische
Imperialismus im Irak eingesetzt hatte ; mit
den Versicherungen hinsichtlich der territorialen
Einheit des Iraks, die den türkischen Militärs
abgegeben werden (und die eine kurdische Unabhängigkeit
ausschliesst), und der Unterstützung, die
die USA Ankara gewähren, um das kurdische
Volk zu unterdrücken mit der Art und Weise,
wie in Afghanistan oder in Irak Krieg geführt
wird und der Forderung, dass die US-Soldaten
keinem internationalen Gericht unterstellt werden
dürfen ; mit der Unterstützung für
den Staat Israel, der das palästinensische
Volk unterdrückt und der Ablehnung jeglicher
Selbstbestimmung des irakischen Volkes (die
bereits 1991 während der Aufstände
im Süden und im Norden des Iraks unterbunden
wurde).
Dieser Krieg kann nicht getrennt betrachtet
werden von den Kriegen, die der US-Imperialismus
in verschiedenen Formen in Nicaragua, Panamà,
Grenada, Somalia, Libanon oder Ex-Jugoslawien
geführt hat. In Serbien wurde der Kern
der Armee des Mannes, der Hitler- Milosevic
genannt wurde, nicht angetastet. Im Irak ist
die militärische Strategie der USA eine
ähnliche : den Kopf des Regimes treffen,
um sich dieKollaboration jener Leute zu sichern,
die eine gesamte Bevölkerung unterdrückt
haben, damit sie die Erdölreichtümer
aushändigen. Eine Bewegung gegen diesen
Krieg muss also auch jene Kräfte unterstützen,
die für soziale und demokratische Rechte
im Irak kämpfen. |