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Wir Frauen sind wütend!
Alle raus am 8. März!

Alle in Rot: Drücken wir am 8. März unsere Wut aus,
indem wir etwas Rotes tragen
Legen wir die Arbeit nieder, zwischen 11.00 und 11.15 Uhr, zuhause und am Arbeitsplatz!
Besetzen wir um 12.00 Uhr den Paradeplatz!
Demonstrieren wir alle zusammen um 17.30 Uhr (ab Helvetiaplatz) Stopp den Diskriminierungen,
hier und jetzt und überall!
Nein zur 11. AHV-Revision!
Ja zur Mutterschafts-versicherung
Von wegen Gleichberechtigung...

... 62.6% der Frauen mit Kindern unter 6 Jahren sind erwerbstätig. Die Hausarbeit und Kinderbetreuung wird aber nach wie vor vornehmlich – und gratis – von den Frauen geleistet. Frauen verrichten durchschnittlich während 24.4 Stunden pro Woche Hausarbeit und Kinderbetreuung, bei den Männern beträgt dieser Anteil 10.1 Stunden pro Woche.

... Obwohl die Frauen meist einen doppelten Arbeitstag haben, verdienen sie im Durchschnitt über 21% weniger als Männer.

... Durch die Sparmassnahmen und dem Abbau im Service Public werden zunehmend ehemals öffentliche Aufgaben in den privaten Bereich zurückverlagert. Das bedeutet, dass Frauen noch mehr Gratisarbeit zu leisten haben: z.B. bei der Kinderbetreuung (noch weniger bzw. teure Krippenplätze), bei der Pflege und Betreuung von alten und kranken Menschen (Leistungs- und Qualitätsabbau im Gesundheitswesen), etc.

Und jetzt sollen wir noch länger arbeiten für noch weniger Rente?

Zur Zeit erleben wir mit der 11. Revision der AHV - die eine Erhöhung des Rentenalters der Frauen auf 65 Jahre und eine Kürzung der Witwenrente vorsieht - einen weiteren Sozialabbau, der auf dem Buckel der Frauen ausgetragen wird.

Der Leistungsabbau bei der AHV wirkt sich für die Frauen umso dramatischer aus, weil nur wenige (gut verdienende) unter ihnen von der zweiten Säule (BVG) profitieren.
Rund eine halbe Million erwerbstätiger Frauen – v.a. Teilzeitarbeitende und Kleinverdienerinnen – können keiner Pensionskasse beitreten, jene, die zwar nicht erwerbstätig sind, aber als Mütter und Hausfrauen Gratisarbeit leisten, sind ebenfalls nicht versichert. Bei einer durchschnittlichen AHV-Rente von 1769 Franken können diese Frauen im Alter nicht auf eine existenzsichernde Rente zählen.

Die Bekämpfung der 11. AHV-Revision ist zentral für uns Frauen. Während die Frauen weiterhin auf allen Ebenen Diskriminierungen erfahren, soll nach dem Prinzip der „Gleichheit“ das Rentenalter der Frauen erhöht und die Renten der Witwen gekürzt werden: Das ist eine Farce!
Wenn wir diese Abstimmung über die 11. AHV-Revision gewinnen, stehen die Zeichen besser für eine grundsätzliche Diskussion über den Ausstieg aus dem Dreisäulen-System und die Errichtung einer Super-AHV, die allen eine existenzsichernde Rente und ein würdevolles Leben im Alter ermöglicht.

Die rechten Patriarchen sehen die Frauen lieber zuhause am Herd!

Als letztes Land in Europa bleibt die Schweiz ohne eine Mutterschaftsversicherung. Jetzt hat sich das Parlament zu einer Minimallösung durchgerungen, nach der künftig ein Mutterschaftsurlaub von 14 Wochen zu 80 Prozent des aktuellen Lohnes aus der bestehenden Erwerbsersatzordnung (EO) finanziert werden soll. Doch dieser parlamentarische Entscheid soll nun wieder umgestossen werden: Blocher und Co. haben das Referendum gegen die Mutterschaftsversicherung ergriffen. Sie möchten an ihrem patriarchalischen Familienbild festhalten und die Frau an den Herd stellen.

Für einen kämpferischen 8. März – und eine neue Frauenbewegung!

Durch den Rechtsrutsch und die „Patriarchenwahl“ in den Bundesrat ist tausenden - vor allem jungen - Frauen vor Augen geführt worden, wie wackelig das Recht auf Gleichstellung noch ist. Dabei bestätigte sich für viele einmal mehr, dass wir unser Schicksal nicht in die Hände der „Gewählten“ legen dürfen: Wir müssen eine eigene Bewegung der Frauen aufbauen, die sich nicht nur gegen den Renten- und Sozialabbau wehrt, sondern auch weitergehende Forderungen stellt, die in Richtung einer egalitären Gesellschaft weisen. Der 8.März soll eine erste Etappe sein.

Diese Diskriminierungen haben System!

Um in der Gleichstellung der Geschlechter vorwärts zu kommen, müssen wir die heutige Produktion und Verteilung des Reichtums auf allen Ebenen überdenken, d.h. das kapitalistische System in Frage stellen. Eine Gesellschaft, in der der Profit von privaten Grosskonzernen mehr zählt als die Befriedigung der Bedürfnisse der Bevölkerung, ist zutiefst frauenfeindlich und antifeministisch.

Die immense Gratisarbeit, die Frauen tagtäglich im Haushalt leisten und die systematische Benachteiligung der Frauen in der Erwerbsarbeit zeigen, dass dieses System nur funktioniert, weil es auf Ausbeutung und Ungleichheit basiert und diese ständig reproduziert. Ohne radikale Veränderungen wird es immer so weitergehen!

Wir kämpfen dafür, dass gesellschaftliche Bedingungen für eine echte Gleichberechtigung geschaffen werden:

 

Massive Ausweitung der öffentlichen Strukturen im Bereich Kinderbetreuung, Gesundheitswesen, Bildung!
Radikale Arbeitszeitverkürzung ohne Lohneinbusse und Intensivierung
der Arbeit!
Gerechte Verteilung von Haushaltsarbeit zwischen Frau und Mann!