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Protest gegen Brabeck-Vortrag an der Uni ZH am nächsten Dienstag!

Dienstag 12. Mai 2009, 17.15 Uhr
Haupteingang Uni Zürich Rämistrasse 71

"Uni von Unten" - 08. Mai 2009


Nach einer erfolgreichen Gegenveranstaltung diese Woche - organisiert von "Uni von unten" als Kontrapunkt zum Auftritt von Nationalbankdirektor J.-P. Roth - geht nun der Protest gegen die vom SIAF (Schweizerisches Institut für Auslandforschung) organisierte Vortragsreihe in die nächste Runde.

Mit seiner Vortragsreihe bietet das SIAF verschiedenen Grossunternehmern die Gelegenheit, an der Uni Zürich ihre Geschäfte in ein sonniges Licht zu rücken und über die Herausforderungen der Zeit und dergleichen zu schwadronieren. Prestigeveranstaltungen dieser Art bilden den ideologischen Soundtrack zum derzeitigen massiven Umbau der universitären Bildung: bislang unabhängige Forschungsfelder werden zunehmend mit privaten Mitteln getragen, Studiengänge, die nicht direkt ökonomisch verwertbar sind, werden zusammengestrichen, und in den Entscheidungsgremien der Universitäten und Forschungsfonds sitzen immer mehr Delegierte aus der Privatwirtschaft. Damit läuft die Universität Gefahr, jeden Anspruch auf unabhängige und kritische Reflexion gesellschaftlicher Verhältnisse preiszugeben und zu einer Wasserträgerin der wirtschaftlichen Eliten zu verkümmern.

Peter Brabeck hat als VR-Präsident von Nestlé längst traurige Berühmtheit erlangt. Dieser Konzern erwirtschaftet seine Firmengewinne
(2008: 19 Milliarden Franken) unter Anderem mit folgenden Geschäftsstrategien:

  • Er treibt die Privatisierung des Wassers rigoros voran und verunmöglicht so unzähligen Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser.
  • Mit aggressivem Marketing versucht Nestlé, in armen Regionen Milchpulver als Ersatz für natürliche Muttermilch durchzusetzen, mit fatalen gesundheitlichen Folgen für die betroffenen Säuglinge.
  • Die zahlreichen Niederlassungen des Konzerns sind berüchtigt für ihre miserablen Arbeitsbedingungen: kaum eine Tochterfirma, in der es noch nicht zu erbitterten Auseinandersetzungen zwischen Geschäftsleitung und ArbeiterInnen gekommen wäre.

Diese skrupellose Geschäftspraxis wird weltweit scharf kritisiert.
Nestlé reagiert darauf mit rabiaten Mitteln, lässt Gewerkschaften überwachen und NGOs und soziale Bewegungen bespitzeln. Gleichzeitig tingelt Peter Brabeck fröhlich durch die Lande und beweihräuchert sich und das Unternehmen an Werbeveranstaltungen und Gastreferaten. Die Uni darf dafür keine Plattform bieten!

Wir von Uni von Unten rufen auf zur grossen Protestkundgebung am
12.5.2009 um 17.15 Uhr beim Haupteingang der Uni an der Rämistrasse 71. Für Musik, Reden und Aktionskunst wird gesorgt sein.

Studierst du noch oder denkst du schon?

Deine "Uni von unten"