Nach
einer erfolgreichen Gegenveranstaltung diese
Woche - organisiert von "Uni von unten"
als Kontrapunkt zum Auftritt von Nationalbankdirektor
J.-P. Roth - geht nun der Protest gegen die
vom SIAF (Schweizerisches Institut für
Auslandforschung) organisierte Vortragsreihe
in die nächste Runde.
Mit
seiner Vortragsreihe bietet das SIAF verschiedenen
Grossunternehmern die Gelegenheit, an der Uni
Zürich ihre Geschäfte in ein sonniges
Licht zu rücken und über die Herausforderungen
der Zeit und dergleichen zu schwadronieren.
Prestigeveranstaltungen dieser Art bilden den
ideologischen Soundtrack zum derzeitigen massiven
Umbau der universitären Bildung: bislang
unabhängige Forschungsfelder werden zunehmend
mit privaten Mitteln getragen, Studiengänge,
die nicht direkt ökonomisch verwertbar
sind, werden zusammengestrichen, und in den
Entscheidungsgremien der Universitäten
und Forschungsfonds sitzen immer mehr Delegierte
aus der Privatwirtschaft. Damit läuft die
Universität Gefahr, jeden Anspruch auf
unabhängige und kritische Reflexion gesellschaftlicher
Verhältnisse preiszugeben und zu einer
Wasserträgerin der wirtschaftlichen Eliten
zu verkümmern.
Peter
Brabeck hat als VR-Präsident von Nestlé
längst traurige Berühmtheit erlangt.
Dieser Konzern erwirtschaftet seine Firmengewinne
(2008: 19 Milliarden Franken) unter Anderem
mit folgenden Geschäftsstrategien:
-
Er treibt die Privatisierung des Wassers
rigoros voran und verunmöglicht so
unzähligen Menschen den Zugang zu sauberem
Trinkwasser.
-
Mit aggressivem Marketing versucht Nestlé,
in armen Regionen Milchpulver als Ersatz
für natürliche Muttermilch durchzusetzen,
mit fatalen gesundheitlichen Folgen für
die betroffenen Säuglinge.
-
Die zahlreichen Niederlassungen des Konzerns
sind berüchtigt für ihre miserablen
Arbeitsbedingungen: kaum eine Tochterfirma,
in der es noch nicht zu erbitterten Auseinandersetzungen
zwischen Geschäftsleitung und ArbeiterInnen
gekommen wäre.
Diese
skrupellose Geschäftspraxis wird weltweit
scharf kritisiert.
Nestlé reagiert darauf mit rabiaten Mitteln,
lässt Gewerkschaften überwachen und
NGOs und soziale Bewegungen bespitzeln. Gleichzeitig
tingelt Peter Brabeck fröhlich durch die
Lande und beweihräuchert sich und das Unternehmen
an Werbeveranstaltungen und Gastreferaten. Die
Uni darf dafür keine Plattform bieten!
Wir
von Uni von Unten rufen auf zur grossen Protestkundgebung
am
12.5.2009 um 17.15 Uhr beim Haupteingang der
Uni an der Rämistrasse 71. Für Musik,
Reden und Aktionskunst wird gesorgt sein.
Studierst
du noch oder denkst du schon?
Deine
"Uni von unten"
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