Mit der Agenda 2010, der massiven Verschlechterung
der Arbeitslosenversicherung (Hartz
I bis IV) und dem erfolgreichen Angriff
der Bosse auf die 35-Stunden-Woche (Abkommen
vom 23. Juli bei Daimler-Chrysler) wurde
in Deutschland der massivste und nachhaltigste
Angriff auf die wirtschaflichen und
sozialen Errungenschaften der Lohnabhängigen
in den letzten 50 Jahren gestartet.
Gerhard Schröder, der deutsche
Sozialkahlschläger, der gerade
am 23. September in Zürich sprechen
wird, hat bei den neokonservativen Gegenreformen
inzwischen nicht nur seinen Vorgänger
Helmut Kohl, sondern die „Eiserne
Lady“ Margaret Thatcher rechts
überholen können.
Dieser
Angriff von Kapital und Regierung gegen
die arbeitende Bevölkerung wird
auch in der Schweiz Folgen haben und
die hier seit langem stattfindende „neoliberale“
Offensive verschärfen und beschleunigen:
Es soll noch länger gearbeitet
werden, es werden den Supperreichen
noch mehr Steuergeschenke als die bereits
vorgesehene Reduktion von 1 Milliarde
bei der Stempelsteuer gemacht, usw.
Es ist also höchste Zeit, dass
wir uns mit den Verhältnissen und
den Auseinandersetzungen in Deutschland
befassen.
Eine
massive Protestbewegung gegen die Politik
der Bosse und ihrem rot-grünen
politischen Personal wächst in
Deutschland. In über 200 Städte
finden regelmässig Montagsdemonstrationen
statt. Wir werden mit Bernd Riexinger
und mit Christine Buchholz über
die Angriffe der Sozialkahlschläger,
die Proteste dagegen und die Perspektiven
der Bewegung sprechen. Ausserdem möchten
wir einige Perspektiven für den
Widerstand gegen den Kahlschlag in der
Schweiz und im Kanton Zürich diskutieren.
Bernd
Riexinger, Geschäftsführer
der Gewerkschaft der öffentlichen
Dienste ver.di in Stuttgart, Vertreter
des kämpferischen Gewerkschaftsflügels
in Deutschland, ist einer der aktiven
Leute in den Mobilisierungen, die in
Deutschland momentan laufen. Christine
Buchholz ist in der Antiglobalisierungsbewegung
(in attac) tätig und eine der Organisatorinnen
des Europäischen Sozialforums (ESF),
das Mitte Oktober in London stattfinden
wird. Sie ist bei Linksruck aktiv.
Die
Veranstaltung wird unterstützt
von (Stand: 30.9.04): attac, Grüne
Stadt Zürich, UNIA/Gewerkschaft
Bau und Industrie (GBI), Vereinigung
Städtischer ArbeitnehmerInnen (VSAZ),
Zürcher Forum für eine aktive
Gewerkschaft.