Am
22. Februar 2008 beklagte der Leiter der Schulen
von Palm Beach (Florida) einen Skandal: Die
Zinsen, die er für die Finanzierung seiner
Schulen – mit 170’000 Schulkindern
– zahlen muss, sind von 107’000
Dollar im Dezember 2007 auf 220’000 Dollar
Anfang 2008 gestiegen.
Gefährliche
Wundertüten
Damit
stehen wir mitten in der „Subprime-Immobilienkrise“:
Immobilienkredite an Haushalte mit „unsicherer
Zahlungsfähigkeit“, wie die Banken…
heute sagen. Der Zusammenhang zwischen Palm
Beach und dem Subprime- Markt ist nicht auf
den ersten Blick klar. Schauen wir uns das genauer
an.
Es
gibt einen unmittelbaren Grund für den
Anstieg der Zinsen, die der Schulleiter von
Palm Beach bezahlen muss: Die Zinssätze
für kurzfristige Darlehen (auf 7 Tage)
an Gemeinden sind explodiert. Warum? Weil die
Kreditgeber den Gemeinden nicht mehr so einfach
Geld leihen wollen. Weshalb? Weil sie nicht
sicher sind, dass diese in der Lage sind, die
Darlehen zurückzuzahlen, wenn eine Wirtschaftskrise
kommt – um so mehr, als ihre Steuereinnahmen
bereits sinken und bei einer Rezession einbrechen
werden.
Aber
sind die Gemeinden für den Fall der Zahlungsunfähigkeit
nicht versichert? Doch, aber diese Versicherer1
verlieren zurzeit Dutzende Milliarden Dollars,
wie die Grossbanken (UBS, Merill Lynch, Credit
Suisse, Morgan Stanley, etc.).
Warum?
Sie haben durch so genannte Titrisierung2
fabrizierte Wundertüten gekauft, die eine
Mischung verschiedener Schuldtitel enthalten:
von den Immobilienkrediten über die Milliarden
„nicht bezahlter Kontoüberzüge“
auf Kreditkarten bis zu den Darlehen an Studierende
in Milliardenhöhe. Heute nun können
die Studierenden, die sich für die Finanzierung
ihres Studiums verschuldet haben, die Lohnabhängigen,
die in den Supermärkten Lebensmittel und
Kleider mit Kreditkarten gekauft haben, und
die Familien, die ein Haus auf Kredit erstanden
haben, die Rückzahlungen nicht mehr leisten.
Die Wundertüten stellen sich als schlechte
Überraschungen heraus.
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Das
Vertrauen in die Stabilität des US-amerikanischen
Finanzsystems hat deutlich gelitten. Im
Bild die New York Stock Exchange (NYSE)
an der Wall Street, New York. |
Blindheit
mit System
War
das nicht vorhersehbar? Doch. Warum haben die
„Behörden“ denn nichts unternommen?
Dafür gibt es fünf Gründe.
Erstens:
Die Kreditgeber konnten bei jeder Operation
etwas einstecken. Sie waren deshalb bereit,
Personen mit bescheidenem Einkommen, die zahlungsunfähig
werden könnten, Geld zu leihen. Sie boten
Kredite an ohne mitzuteilen, dass die Zinsen
nach einem oder zwei Jahren steigen werden.
Zweitens:
Diese Kredite verkauften sie an Finanzinstitute,
die Wundertüten daraus machten. Indem alle
möglichen Schulden vermischt wurden, liess
sich die folgende Behauptung aufstellen: Durch
die Streuung des Risikos einer Nichtbezahlung
der Zinsen wird die Sache sicherer. Je mehr
das Risiko gestreut wird, desto weniger gefährlich
ist es! Es wurden mathematische Formeln präsentiert,
um dies zu beweisen.
Drittens:
Der Anstieg der Immobilienpreise hat mehr als
fünf Jahre gedauert, wodurch die Idee entstand,
er würde nie aufhören, oder „erst
später“, „morgen“. Der
steigende Häuserwert diente den Haushalten
als Sicherheit für die Aufnahme neuer Darlehen,
völlig losgelöst von ihren tatsächlichen
Einkommen.
Viertens:
Die künstliche Fabrikation der Wundertüten
wurde von den Bewertungsagenturen3
und den Finanzinstituten Hand in Hand vorangetrieben.
Es lag im Interesse der Agenturen, diesen Tüten
gute Bewertungen zu geben, um selbst daran zu
verdienen. So konnten sie massenhaft und zu
einem guten Preis (Rendite) verkauft werden.
Fünftens:
Die Behörden, die zur Verhinderung dieser
„gefährlichen“ Operationen
– gefährlich nicht nur für die
Aktionäre der Banken, sondern vor allem
für die Menschen, die ihre Häuser
verlieren, arbeitslos werden oder ihr Studium
abbrechen müssen – Massnahmen hätten
ergreifen sollen, haben dieselben Ansichten
und zählen zum selben Personal wie die
Halsabschneider, die die Wundertüten fabriziert
und die „Risikohypotheken“ verkauft
haben.
Kreditkapitalismus
Die
Zerbrechlichkeit dieser Finanzkonstruktionen
(der Wundertüten) – die bei Experten
und Wirtschaftsprofessoren Bewunderung hervorriefen
– war einfach vorauszusehen. Man musste
nur die Entwicklung des Kapitalismus untersuchen,
zum Beispiel seit der Krise von 2001.
Was
ist ein wichtiger Zug dieser Entwicklung? Lassen
wir Alan Greenspan sprechen, den ehemaligen
Chef der amerikanischen Zentralbank (1986-2007):
„Der Anteil der Löhne am Nationaleinkommen
der USA und weiterer Industrieländer liegt
heute im historischen Vergleich ausserordentlich
tief.“ (Financial Times, 16.
9. 2007) Stephen Roach, der scharfsinnige Chefökonom
von Morgan Stanley, macht Ende 2007 an einer
Konferenz in China dieselbe Feststellung! Er
betont das Ausmass dieser ungleichen Verteilung
von Kapitaleinkommen und Löhnen in allen
G7- Ländern, mit einer deutlichen Verschärfung
seit 2001.
|
Eugen
Haltiner (links): Seit 2006 Präsident
der Eidgenössischen Bankenkommission.
Hat von 1973 bis 2006 Karriere bei der
UBS gemacht. Jetzt soll er im Auftrag
des
Staates eben diese und weitere Banken
überwachen... |
Ziehen
wir eine erste Schlussfolgerung mit
Blick auf die USA. Die Reallöhne von mehr
als 60% der Lohnabhängigen haben seit 2001
stagniert oder sind gesunken. Hinzu kommen beträchtliche
Verluste von Sozialleistungen (Altersvorsorge,
Gesundheitsversorgung) in der Folge von Entlassungen
und Unternehmenskonkursen. Das Wachstum der
Produktivität (Produktion pro Stunde und
Beschäftigte) war so stark wie nie mehr
seit 1973. Die Beschäftigungsentwicklung
bleibt daher hinter der Dynamik der Investitionen
zurück, wodurch Druck auf die am schlechtesten
qualifizierten Stellen entsteht (vgl. The
State of Working America 2006/07, Kapitel
3).
Um
eine Wohnung zu finden, ein Studium zu machen,
sich pflegen zu lassen, zu essen und Kleider
zu kaufen, bleibt immer öfter nur eine
Lösung: Geld leihen und Schulden machen.
Seit der Krise von 2001 bestand die ganze Politik
von Greenspan daraus, den Banken und Finanzinstituten
die Vergabe von Krediten zu erleichtern, indem
ihnen „billiges Geld“ (zu tiefen
Zinssätzen) bereitgestellt wurde. Das hat
alle möglichen abenteuerlichen Finanzgeschäfte
begünstigt.
Der
Kreditfluss diente als Antwort auf die Überproduktionskrise
des Kapitalismus. Wie funktionierte das? Um
die in USA produzierten oder durch Wal-Mart
aus China importierten Güter zu verkaufen,
um neue Häuser zu bauen und verkaufen,
um Autos auf dem Markt abzusetzen – und
um den durch all diese Waren getragenen Mehrwert
zu realisieren – war es notwendig, dass
sich die Lohnabhängigen, deren Einkommen
stagnierten, stark verschuldeten. So konnte
der Konsum ansteigen, auch wenn dies immer mehr
im Kontrast zur Einkommensentwicklung der Bevölkerungsmehrheit
stand.
Transparenz
und Regulierung?
Wenn
man dies im Auge behält, ist der erste
Teil der heutigen Krise klar verständlich.
Der Anstieg der Immobilienpreise stösst
an eine Grenze: das Einkommen der Lohnabhängigen.
Wenn die Gesamtheit der zu zahlenden Zinsen
(für Haus, Auto, Studium, Gesundheit, etc.)
das Einkommen während 36 bis 48 Monaten
übersteigt – nachdem Refinanzierungen
auf der Basis noch steigender Immobilienpreise
gewährt wurden – kommt der Anstieg
der Häuserpreise an ein Ende und der Absturz
beginnt. Teile dieser Schulden werden nicht
mehr oder nur noch teilweise gedeckt. Und das
betrifft nicht nur die „riskanten“
Immobilienkredite (subprime), sondern
auch die Darlehen an Studierende, die Kredite
für den Kauf von Autos, etc.
Dies
ist seit 2006 in verschiedenen Regionen der
USA eingetreten. Und wenn die Immobilienpreise
erst einmal nachlassen, gerät die ganze
Pyramide der Darlehen und der Titrisierung ins
Wanken. Laut Wall Street Journal werden
Immobilien in der Region Miami im Februar 2008
um 75% günstiger gekauft als Anfang 2007.
Während die so genannten Finanzexperten
und Regierungen gerne von Transparenz und Regulierung
sprechen, ist niemand in der Lage, das Ausmass
der Verluste zu messen. Die Wundertüten
sind voller Überraschungen… für
die, die sie fabriziert haben.
Denn
im Rahmen der kapitalistischen Konkurrenz
mit dem Ziel der Profitmaximierung haben alle
Finanzinstitute die Titrisierung im grossen
Stil betrieben und der Konkurrenz faule Äpfel
verkauft! Heute misstrauen sie sich gegenseitig
und niemand weiss, wie viele faule Äpfel
in den Händen der Konkurrenz und im eigenen
Portefeuille zu finden sind. Der Beweis liegt
in der Spannbreite der Schätzungen über
die Wertverluste im Bereich subprime.
Die UBS zum Beispiel spricht mit nicht gerade
schweizerischer Präzision von Verlusten
in den USA zwischen 123 und 203 Milliarden Dollar!
Die Börsenkapitalisierung der auf Kredite
an Studierende spezialisierten Unternehmen hat
einen Einbruch von 25% bis 60% erlitten.
Wohin
gehen die Gewinne?
Eine
zweite Schlussfolgerung bezieht sich
auf eine andere wichtige Eigenschaft des Kapitalismus
von heute. Der Rückgang der Arbeitseinkommen
bei der Verteilung des – durch die Arbeit
produzierten – Reichtums verursacht einen
starken Anstieg der Gewinne vieler Unternehmen.
Das zeigt sich an den Gewinnen der börsenkotierten
Unternehmen, den enormen Bonuszahlungen für
die Topmanager und den Milliarden, die den Aktionären
ausbezahlt werden.
Dieses
Geld soll zu einem Grossteil in Investitionen
fliessen, wird uns gesagt. Doch die Studien
über die Entwicklung der Investitionen
zeigen auf, dass das nicht stimmt. Ein Grossteil
dieses Mehrwerts fliesst nicht wieder in die
Produktion, sondern geht andere Wege.
Ein
erster Weg liegt auf der Hand: die Ausgaben
für Luxusgüter, die das Geschäft
mit Yachten oder Privatjets und von Luxusunternehmen
wie LVMH, Richmond und Cartier ankurbeln, oder
Beilagen der Wirtschaftspresse zum Blühen
bringen, wie das Magazin der Financial Times
mit dem Titel How to spend it. Auf
Deutsch: Wie soll es ausgegeben werden…
das viele Geld?
Ein
zweiter Weg ist auch offensichtlich, wird aber
meistens nicht richtig verstanden: ein wichtiger
Teil des Mehrwerts, der den grossen Kapitaleigentümern
zufliesst, wird in Finanzkreisläufe gesteckt.
Darin liegt die Ursache der so genannten Finanziarisierung
des Kapitals. Dieses durch die Banken –
unter anderem im Bereich der Vermögensverwaltung
– verwaltete Kapital erhebt Anspruch auf
einen Teil des Mehrwerts, es beansprucht das
Recht für sich, wie ein Blutegel an dem
Mehrwert zu saugen, den die Lohnabhängigen
weltweit produzieren.
Zu
dem Zweck müssen die Lohnabhängigen
nicht nur dazu getrieben werden, immer schneller
immer mehr zu produzieren; es reicht nicht,
den Lohnanteil jeder produzierten Einheit (in
der Industrie wie im Dienstleistungssektor)
zu senken; es ist nicht damit getan, die prekäre
Beschäftigung auszudehnen, um die Forderungen
der Lohnabhängigen klein zu halten. Es
muss ausserdem mit einem Teil der Löhne
maximale Gewinne gemacht werden, indem Geschäfte
mit Krediten gemacht werden, welche die Lohnabhängigen
für die Finanzierung ihres Lebensunterhalts
aufnehmen. Hier wird die Logik des Ausbeutungskreislaufs
sichtbar, der das Verhältnis zwischen den
sozialen Klassen prägt.
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Insgesamt
21 Milliarden musste die UBS 2007 auf
Grund der Krise abschreiben. Die Fassade
der weltweiten Nummer 1 der Vermögensverwaltungsbranche
bröckelt. |
Es
gibt nicht zwei Kapitalismen
Es
gibt deshalb nicht auf der einen Seite den guten
Kapitalismus, der Industriegüter herstellt,
und auf der anderen den schlechten Finanzkapitalismus,
der reguliert werden muss, wie die Sozialdemokraten
sagen. Vielmehr existiert eine kapitalistische
Logik weltweiter Ausbeutung. Sie stützt
sich heute auf einen Welt-markt für Arbeitskräfte,
auf dem Lohnabhängige aus der ganzen Welt
in eine Konkurrenz gegeneinander versetzt werden,
und auf einen Weltmarkt für Investitionen,
der dazu dient, möglichst grosse Gewinne
der immer stärker werdenden transnationalen
Konzerne zu sichern.
Ausgehend
von dieser Globalisierung und den – mit
Hilfe der Sozialdemokratie von Schröder
oder Blair durchgesetzten, um nicht die SPS
zu erwähnen – Niederlagen der Lohnabhängigen
bringt die Umverteilung des Mehrwerts eine Finanziarisierung
hervor, die an die Grenzen der „Realökonomie“
stösst: die Stagnation der Löhne mit
entsprechenden Auswirkungen auf dem Konsum liess
sich nur durch das Wachstum der Schuldenwirtschaft
vorübergehend verdecken.
Diese
Entwicklung hat die „Blase“ des
subprime hervorgebracht, die heute zerplatzt.
Doch sobald eine Blase platzt, kommt eine andere
zum Vorschein, denn das Geld der Superreichen
will geschützt werden (daher zum Beispiel
die Flucht in Edelmetalle) und mehr einstecken,
indem die Preise für Eisen oder Lebensmittel
ansteigen… auch wenn dies dazu führt,
dass ein Teil der Weltbevölkerung an Hunger
stirbt.
Wir
erleben eine klassische kapitalistische Krise
– der Überproduktion und Überakkumulation
– ausgelöst im Kreditkreislauf. Dieser
besondere Aspekt ist es, der in der Presse ohne
Bezug auf die Grundlagen des Systems mehr schlecht
als recht beschrieben wird.
Ein
Blick zurück, ein Blick nach vorn
Zum
Schluss sollen hier noch zwei Fragen angesprochen
werden. Die erste hat mit dem Diskurs der herrschenden
Klassen zu tun. Bei der „asiatischen Krise“
von 1997 (Thailand, Südkorea, Indonesien)
erhoben der IWF und die imperialistischen Länder
die Forderung, Unternehmen in Schwierigkeiten
dürften nicht „nationalisiert“
werden. Die transnationalen Konzerne wollten
solche Firmen zu einem günstigen Preis
selbst kaufen. Heute nationalisiert die britische
Regierung die Bank Northern Rock. Die
Verluste werden sozialisiert, das heisst wesentlich
durch die lohnabhängigen SteuerzahlerInnen
bezahlt; und wenn es ihr wieder gut geht, wird
Northern Rock zu einem attraktiven
Preis an eine private Bank verkauft werden.
Die amerikanische Regierung und Zentralbank
ihrerseits senken stark und rasch die Zinssätze
und werfen 150 Milliarden Dollar – und
das ist erst der Anfang – in den Wirtschaftskreislauf,
um „den Konsum zu stützen“.
Sie wollen weitere Konkurse vermeiden und erreichen,
dass die Banken untereinander und anderen Unternehmen
wieder Geld leihen. Genau das Gegenteil von
dem, was sie 1997 forderten… als sie von
der „asiatischen Krise“ profitieren
und einige Schnäppchen ergattern wollten.
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Zehntausende
US-AmerikanerInnen können
ihre Hypotheken nicht mehr bezahlen. |
Die
zweite bezieht sich auf die Konjunktur. Es ist
schwierig, den Gang der Wirtschaft vorauszusagen,
aber einige Punkte erscheinen sehr wahrscheinlich.
1) Der Konsum der Haushalte (in den USA und
den meisten imperialistischen Ländern)
wird unter verschiedenen Schocks einbrechen:
Erdölpreis und Lebensmittelpreise; Rückkehr
der Arbeitslosigkeit; Immobilienkrisen (USA,
Spanien, Frankreich, Italien…); erschwerte
Kreditvergabe.
2) Die Eingriffe der Regierungen können
Wirkung erzielen, aber dies führt zu Rezessionen
in W-Form: Rückgang der Produktion und
Anstieg der Arbeitslosigkeit (Rezession), dann
kurze Erholung, und erneuter Rückgang.
Auf jeden Fall stehen wir am Beginn einer langen
Phase schwächeren Wachstums.
3) Es wird keine Entkoppelung zwischen den USA
und der restlichen Weltwirtschaft geben. Eine
amerikanische Rezession in Verbindung mit einem
Einbruch des chinesischen Wachstums –
ein Rückgang von 11% auf 7% stellt einen
starken Einbruch dar – wird negative Auswirkungen
auf den Welthandel haben.
4) Eine Zuspitzung der Finanzkrise ist möglich.
Das würde bedeuten, dass eine Abwärtsspirale
nicht verhindert werden kann, bei der Verschuldung,
Immobilienpreise, Konsum und immer mehr Fälle
von Zahlungsunfähigkeit mit entsprechenden
Verlusten für die Banken Hand in Hand gehen.
Das Debakel könnte lange dauern und noch
schlimmer werden.
1
Auf Englisch werden diese Versicherer
Monoliner
genannt. Sie garantieren den Wert von
Titeln, die auf Kredite ausgestellt wurden,
und
spielen eine wichtige Rolle für die
Emission
von Obligationen der Gemeinden in den
USA.
Aber auch die Monoliner sitzen auf faulen
Krediten. Deshalb werden sie von den Bewertungsagenturen,
die sich selbst an der Werbekampagne
für Konsum- und Immobilienkredite
beteiligt haben, nun herabgesetzt.
2 Bei der Titrisierung (securitization)
werden
Schuldtitel (Immobilienkredite, Darlehen
für
den Kauf von Autos, etc.) von Kreditinstituten
in handelbare Titel verwandelt und weiterverkauft.
Zum Beispiel kann die Verwaltung der
Rückzahlung und Refinanzierung an
Dritte
veräussert werden. So lassen sich
auch faule
Kredite aus Bankenbilanzen entfernen.
– Finanztitel,
die eine Mischung titrisierter Kredite
enthalten, werden hier als Wundertüten
bezeichnet; in der Sprache der Finanz
tragen
sie technische Bezeichnungen wie Collateralized
Debt Obligation (CDO).
3 Die Bewertungsagenturen bewerten die
finanzielle Solidität von Kreditinstituten,
Käufern
oder titrisierten Schulden. Die „beste
!ote“ ist das AAA (Triple A). |
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