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Warum wir Widerstand gegen das WEF leisten
Wir wehren uns gegen die zunehmende Verschlechterung unserer Lebensverhältnisse, gegen Lohn- und Sozialabbau, Ausgrenzung und imperialistische Kriege
„Taking Responsibility for Tough Choices“. Die Verantwortung für harte Entscheidungen übernehmen.
Unter diesem Motto versammeln sich Ende Januar WirtschafsführerInnen und PolitikerInnnen zum nächsten WEFJahrestreffen in Davos. Sie wollen weitere harte Entscheide gegen die Interessen der Mehrheit der Menschen durchsetzen. Dabei treiben sie die Umverteilung von unten nach oben voran und verschärfen die Unterdrückung und Ausbeutung.

Sei es im Büro, Spital oder in der Fabrik: mit der ständigen Intensivierung und Flexibilisierung der Arbeit führen sie mehr Arbeit für weniger Lohn ein.

Unter dem Vorwand der leeren Kassen spart eine grosse Koalition der Bürgerlichen und der Regierungslinken im Sozial- Gesundheits- und Bildungswesen. Andererseits verbessern sie das Angebot für zahlungskräftige Eliten.

Während die Regierenden und Herrschenden den Druck auf Erwerbslose, Bedürftige, SozialhilfeempfängerInnen und Asyl Suchende permanent verschärfen, setzen sie Steuererleichterungen für die Reichen und die Erhöhung von indirekten Steuern durch.

Die tiefgreifende Auswirkung dieser Politik zeigt sich in der zunehmenden Prekarisierung unserer Lebensverhältnisse, wo alle Bereiche abgebaut werden, die existentielle Sicherheit gewähren: Gesundheit, Ausbildung, Lohn, garantierte Arbeitsverhältnisse und Sozialversicherungen. Der entstehenden Verunsicherung wird mit einer Politik der Angst und der Schaffung von Feindbildern – „Muslime“, „Drögeler“, „afrikanische Dealer“, „jugoslawische Raser“, „linsextreme Chaoten“, etc - und der Aufrüstung des Polizeiapparates begegnet.

Unter dem Vorwand des Standortwettbewerbs werden die Lohnabhängigen und Arbeitsuchenden unterschiedlicher Länder und Regionen gegeneinander ausgespielt. Die Unternehmer drohen, Produktionsbereiche dorthin zu verlagern, wo die Lohnabhängigen noch weniger Rechte haben. Mit der EU-Erweiterung und mit den bilateralen Verträgen zwischen der Schweiz und der EU wird uns der freie Personenverkehr versprochen. Tatsächlich wird die Personenfreizügigkeit jedoch als Hebel für Lohn- und Sozialdumping benutzt. Die bewusst betriebene Spaltung in SchweizerInnen und AusländerInnen ohne Rechte hilft, diese Politik durchzusetzen.

Die KonzernführerInnen verfolgen diese Politik im Bunde mit den Regierungen in der Schweiz, in ganz Europa, in den USA und auf globaler Ebene. Bürgerlich- konservative sowie sozialdemokratisch- grüne Regierungen setzen dabei überall dasselbe unsoziale Programm durch mit denselben gesellschaftlichen Konsequenzen. Diese Abbaupolitik fällt wesentlich zu Lasten der Frauen aus, auf die der Druck erhöht wird, unbezahlte soziale Auffangnetze zu erstellen.

Die USA und ihre Verbündeten übersäen mit neokolonialen und imperialistischen Raubzugskriegen Millionen von Menschen mit Gewalt und zusätzlichem Elend. Die Besetzung des Irak ist nur ein brutales Beispiel. Die europäischen Mächte wollen dabei nicht hinten anstehen. Im Wettstreit und in Absprache mit den USA buhlen sie um Einfluss- und Ausbeutungszonen; Frankreich beispielsweise in Afrika oder Deutschland in Osteuropa. Das WEF stellt sich explizit hinter diese imperialistische Herrschaftspolitik und unterstützt die Drohungen gegen die Bevölkerungen in den sogenannten „gescheiterten Staaten“.

Die Wut auf Kündigungen, Sparlügen, Angstpolitik und Kriegsbrutalität wächst auch in der Schweiz. Deshalb droht der in Davos gern gesehene Postchef Ulrich Gygi den GewerkschafterInnen mit der Polizei, wenn sie sich für ihre Arbeitsplätze und den Service public wehren. Deshalb wurden im Januar 04 über 1000 Personen in Landquart stundenlang von der Polizei eingekesselt, angegriffen und gedemütigt. Deshalb wird während der WEF-Jahrestagung halb Graubünden von Hunderten Polizisten aus der Schweiz und Deutschland sowie Tausenden von Soldaten besetzt und abgeriegelt.

Der Wunsch nach einer Welt ohne Krieg und Unterdrückung kann jedoch nicht einfach so niedergeknüppelt werden und findet immer einen Ausdruck. Aus diesem Grund rufen wir auf zur Grossdemonstration in Bern. Wir lehnen die Politik der Eskalation, Militarisierung und Einschüchterung der Behörden, Sicherheitskräfte und Medien ab. Wir wollen eine Demo an der alle angstfrei teilnehmen können – Junge und Alte, Frauen und Männer, GewerkschafterInnen, MigrantInnen, Behinderte etc.

Mit der Demonstration verfolgen wir eine solidarische Perspektive, die jenseits der Profitlogik des Kapitalismus liegt. Damit stellen wir die Herrschaft der KonzernführerInnen und der Mächtigen, die sich am WEF versammeln, in Frage. Wir wollen eine Gesellschaft, die für die Bedürfnisse der Menschen produziert und nicht den Profit. Wir wollen eine offene Gesellschaft, die auf Solidarität gründet, statt auf Konkurrenz und Angst. Gegen das Jahrestreffen einer Weltelite! Gegen die Politik, die sie jeden Tag betreibt!

Auf zur Demonstration gegen die Jahrestagung des World Economic Forum
Widerstand gegen das WEF
Wehren wir uns
gegen die zunehmende Verschlechterung unserer Lebensverhältnisse,
gegen Lohn- und Sozialabbau, Ausgrenzung und imperialistische Kriege
Samstag, 22. Januar 2005, 13.30 Uhr, Waisenhausplatz, Bern
(Bewilligungsgesuch wird eingereicht)

Nein zum WEF und der vom WEF
vorangetriebenen, unsozialen Politik!
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Nein zu Lohnabbau, Entlassungen und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen.
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Schluss mit den Steuergeschenken an die Bonzen. Das Geld dort holen, wo es ist: Bei den Reichen und Superreichen.
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Keine Privatisierung der öffentlichen Dienste. Für die Aneignung der Unter-nehmen durch die ArbeiterInnen und die BenutzerInnen.
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Märchenstunden sind schön. Aber nicht als sog. Dialog im Open Forum des WEF, der nur dazu dienen soll, den Widerstand in ein end-undfolgenloses Plauderstündchen einzubinden.
 Gegen die sexistische Unterdrückung
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Die Umstrukturierung des kapitalistischen Staates ist besonders heftig im Sozialbereich. Hier verlieren überwiegend Frauen ihren Arbeitsplatz. Und es sind die Frauen, die sich für die Angegriffenen verschleissen und un-bezahlte soziale Auffangnetze erstellen sollen.
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Frauen verdienen weniger und leisten die meiste gesellschaftliche Arbeit. Schluss damit!
Hausarbeit aufteilen, sexistische Gewalt bekämpfen!
 Gegen rassistische Ausgrenzung und
für gleiche Rechte für alle!
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Schluss mit der zunehmenden Repression und der rassistischen Ausgrenzung von MigrantInnen:
Nein zu den Abkommen von Schengen und Dublin. Bleiberecht für alle. Kein Mensch ist illegal.
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Nein zum Lohn- und Sozialdumping in der Schweiz, der EU und weltweit. Für Bewegungsfreiheit, gleiche politische und soziale Rechte, Rechte der Lohn-abhängigen und die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen für alle. Gemeinsamer Kampf der
Lohnabhängigen in der Schweiz, der EU und weltweit gegen die Politik des Kapitals.
Gegen imperialistische Kriege und
die Besetzung des Irak!
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Ende der Gewalt gegen die irakische Bevölkerung. Bedingungsloser Rückzug der USTruppen und ihrer Verbündeten aus dem Irak, kein UNO-Besatzungsregime.
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Gegen die kriegerische Neuordnung der Welt mit kolonialen Protektoraten in Afghanistan, im Balkan, in Haiti, im Irak, in Palästina, in und in Afrika
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Nein zur Apartheidmauer in Palästina.
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Für die Selbstbestimmung aller Menschen weltweit.

 

Diesen Aufruf haben unterzeichnet (Stand 6. Dez. 2003):

Aktion ungehorsamer Studierender (AUS), Bern; Antifa Bern; Anti-WTO-Koordination Bern, Ticino; Arti-Fri-Ciel, Fribourg; Bewegung für den Sozialismus (BFS); Colletivo Zapatista, Lugano; C.S.A. il Molino, Lugano; DaDavos Chur, Direkte Solidarität mit Chiapas, Zürich; F.A.M. Frauengruppe gegen Sexismus & Rassismus, Bern; Freie ArbeiterInnenunion (FAU), Schweiz; Globalisierungskritiker, Thurgau; Grüne Partei Bern Demokratische Alterrnative (GPB-DA), Gruppe Landquart, Bern, Gruppe Roter Autonomer (GRA), Zürich; Infoladen Kasama, Zürich; Momo Rebel, Mendrisio; Revolutionärer Aufbau Schweiz; Roter Faden, Basel; Villa Rosenau, Basel.

Kontakt: demo@immerda.ch