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Schwerpunke
/ Kampagnen |
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Bilaterale
II |
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Aufruf
Der
Titel des Anderen Davos 2011: «Für
eine andere Welt. Für ein anderes Gesellschaftssystem»
verweist auf die vielfältigen Erscheinungsformen
der Krise des internationalen kapitalis-tischen
Systems.
Es ist nicht einfach nur eine neue Episode
der Konjunkturkrisen des Kapitalismus seit
1974-75 (1981-1982, 1990-1991 usw.).
Es
ist nicht einfach nur eine «Finanzkrise»
nach der Krise von 1997-1998 (Asien und
Russland), der «Dotcom-Blase»
(2000), der «Subprime-Krise»
(2007), der Krise der «Bad Banks»
(Lehman Brothers) oder der «Staatsschuldenkrise»
Griechen-lands (2009-2010), gefolgt von
Irland, Portugal und Spanien – allesamt
Staaten und Bevölkerungen, die damit
entmündigt werden.
Es
ist nicht einfach nur das Scheitern der
«Antworten» der herrschenden
Klassen auf die Probleme der Kapitalverwertung.
Antworten wie erstens die gesteigerte Ausbeutung
der Arbeit, mit gleichzeitiger Schädigung
der Gesundheit der Lohn-abhängigen;
zweitens die massive Umverteilung des Reichtums
zugunsten der «Aktionäre»
(mit sprunghaftem Anstei-gen der sozialen
Ungleichheiten); und drittens die Förderung
verschiede-ner Formen von privater und öffentlicher
Verschuldung, zur Ankurbelung des erschöpften
Wirtschaftsmotors.
Es
ist all das… und gleichzeitig viel
mehr. Es ist eine weltweite Krise des (kapitalistischen)
Entwicklungsmodus. Eine besondere Kombination
von Wirtschaftskrise, sozialer Krise und
Klima-erschütterung. Gerade diese letzte
Komponente wird heute schon auf die Ärmsten
der Welt abgewälzt. Die Bedingungen
für ihr Überleben und für
die Reproduktion ihrer Gesellschaften werden
ganz konkret untergraben.
Die
Auswirkungen dieser Krise des 21. Jahrhunderts
zeigen verschiedene Gesichter :
-
Angriff
auf die gesellschaftlichen Lohnanteile
wie die öffentliche Finanzierung
des Bildungswesens, die Alters-renten,
das öffentliche Gesundheitswesen.
Anders gesagt geht es um Abbau und Privatisierung
des «Wohlfahrtsstaats» und
des Service public.
-
Dauerhafte
Massenarbeitslosigkeit im Weltmassstab,
wobei die industrielle Reservearmee immer
mehr Langzeitarbeits-lose umfasst, die
zunehmend verarmen. Damit hat das Kapital
ein leichtes Spiel, alle Kategorien von
Lohnab-hängigen gegen einander auszuspielen.
Die Folge ist Lohndrückerei und die
erleichterte Durchsetzung von despoti-schen
Formen der Arbeitsorganisation und der
Nutzung der Arbeitsfähigkeit der
Lohnabhängigen durch die Unternehmen.
-
Explosion
der «Zwangsvollstreckungen»,
der «Zwangsräum-ungen»
und der Zahl der Obdachlosen, während
die faktische Konzentration des Immobilienbesitzes
nie gekannte Ausmasse erreicht.
-
Enteignung
des wissenschaftlichen Fortschritts durch
eine wirtschaftliche Macht mit steigender
Zentralisation und Konzentration, indem
das geistige Eigentum immer mehr ausgeweitet
wird.
-
Aneignung
von riesigen Landwirtschaftsflächen
durch Konzerne oder «Staatsfonds»
für den Raub-bau durch das Kapital.
Währenddessen sind Kleinbauer_innen
und Landlose massiver Verarmung ausgeliefert.
Und der Zugang zu Nahrung wird für
immer mehr Menschen ein Problem, in den
Ländern der Peripherie wie auch in
den sogenannt «reichen» Ländern,
wo «Suppenküchen» die
Nachfrage nicht mehr erfüllen können.
-
Zunehmende
private Aneignung von Wasser, einer lebenswichtigen
Ressource…
Der
soziale Krieg – zynischerweise als
«Epoche der notwendigen Reformen»
bezeichnet – bedingt sehr reale und
konkrete Kriege um die Kontrolle beschränkter
Ressourcen (Energie, Boden, Güter des
Grundbedarfs usw.). Damit werden auch künftige
Konflikte in Regionen vorbereitet, die als
strategisch wichtig gelten (Mittlerer Osten,
Zentralasien).
Betreffend staatliche Institutionen und
Regierungen zeigen die jüngsten Episoden
der Wirtschafts- und Umweltkrise den überragenden
Einfluss einer herrschenden Fraktion des
Kapitals – des Finanz-kapitals –
auf. Privatbanken werden ohne Gegen-leistung
oder ohne jene elementaren Auflagen gerettet,
die das Ausmass der «Opfer»
berück-sichtigen würden, die sie
der grossen Mehrheit der Bevölkerung
aufzwingen. Die Durchsetzung dieser Opfer
gründet auf autoritären Massnahmen
im Geist von «Law and Order».
Soziale Bewegungen werden kriminalisiert,
demokratische Rechte werden einge-schränkt.
Hinzu kommt gegenüber Migrant_innen
institutionalisierte Fremdenfeindlichkeit
und Rassismus. Es entstehen «neue
Mauern» und «Internierungslager».
Überall in Europa sind Bündnisse
zwischen der «anständigen»
Rechten und offen fremdenfeindlichen, rassistischen
und faschismusnahen Parteien politischer
Alltag geworden.
Einige
sogenannte Schwellenländer (China,
Indien, Brasilien) – deren Eliten
imperialistische Ambitionen hegen –
scheinen mit ihrem Wirtschaftswachstum die
Zeichen eines endzeitlichen Kapitalismus
zu wider-legen. Dabei werden jedoch die
menschlichen und ökologischen Kosten
dieser Entwicklung ignoriert. Es ist zudem
alles andere als sicher, dass der aktuelle
Verlauf dieses «Wachstums» nicht
gestört wird durch die Auflehnung der
unterdrückten und ausgebeuteten Bevölkerung
sowie durch spezifische Krisen, die mit
diesem Expansionsmodell einhergehen.
Damit wird deutlich, dass die verschiedenen
sozialen Mobilisierungen – in Europa,
Lateinamerika, China – auf massive
Herausforderungen stossen. Antworten und
Reaktionen, auch nur in Ansätzen, können
nicht mehr einfach als Verlängerung
vergangener Kampfformen der « Arbeiterbewegung
» des 19. und 20. Jahrhunderts gedacht
werden. Umso mehr als die Sozialdemokratie
bewiesen hat, dass sie sich vollständig
in das herrschende System und in den Regierungsturnus
«Mitte-Links» – «Mitte-Rechts»
ein-gefügt hat.
Zunächst
ergibt sich die Dringlichkeit, dass Erfahrun-gen
von Selbstorganisation der Lohnabhängigen
Schwerpunkt sämtlicher Überlegungen
und Vorschläge bilden. Diese Erfahrungen
spiegeln übrigens auch die vom Kapital
eingeforderte Intelligenz des «Gesamtarbeiters»,
dessen «Kompetenz» und «Leistung»
von Abteilungen für Humanressourcen
gerne gelobt werden…
Zudem
zeigt sich die Notwendigkeit, den beschränkten
Rahmen der traditionellen Gewerkschaftsarbeit
zu überwinden. Dafür müssen
Formen von Verbindungen entwickelt werden,
die – «kleine» oder «grosse»
– kollektive Antworten ermöglichen
gegenüber den entschlossenen und andauernden
Angriffen in allen Bereichen des überalterten
Kapitalismus. Damit verbunden ist auch die
notwendige Erneuerung des Internationalismus,
nicht nur gegen transnationale Konzerne,
sondern auch gegen Staaten, die faktisch
ihre Sparpolitik koordinieren, gleichzeitig
aber ihre «komparativen Vorteile»
weiterhin ausspielen wollen gegenüber
ihren Rivalen.
Schliesslich
muss auch die Frage der Umverteilung von
Einkommen und Reichtum offen angegangen
werden. Damit ist auch die Frage der privaten
Aneignung von gesellschaftlichen Produktions-
und Reproduktionsmittel gestellt. Im Bewusstsein,
dass die Art des «Wachstums»
des kapitalistischen Systems eine Form der
Zerstörung von Menschen und Ökosystemen
ist, unter dem Kommando von Profitinteressen
und Erfordernissen privater Kapitalakkumulation.
Das
Andere Davos 2011 sieht sich als Initiative
im Zusammenhang mit vielen ähnlichen
Aktionen die – im Wissen um den niedrigen
Stand der Bewegungen der Lohnabhängigen
weltweit – sich dennoch in die Lage
versetzen wollen, alle Erfahrungen zur Geltung
zu bringen, die den intelligenten und subversiven
Charakter der Kämpfe der Bevölkerung
enthüllen, wie es die soziale Bewegung
in Frankreich überaus deutlich gemacht
hat.
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Bezugsrahmen
der Podiumsbeiträge ist der folgende
Kontext:
Das
internationale kapitalistische System
steckt in einer Krise, in einer zerstörerischen
Umwälzung der Ökosysteme,
während sich Kriege in vielfältigen
Formen entwickeln.
Sparprogramme
greifen soziale und demokratische
Rechte der Lohnabhängigen, der
Auszubildenden und der Menschen im
Ruhestand an.
Die aktuellen Erfahrungen von –
wenn auch nur begrenztem – Widerstand
machen deutlich, wie dringlich der
internationale Austausch ist, um Dimensionen
einer Gegenoffensive zu entwickeln
und / oder zu ergänzen.
Eine kollektive Gegenoffensive muss
die tiefgreifenden Veränderungen
berücksichtigen, die in vielen
Ländern stattgefunden haben:
– Veränderungen
der Arbeiterklassen (Rückgang
der «grossen Arbeiterbastionen»
in vielen Ländern des Zentrums,
während sie anderswo bestehen
blieben und in China, Indien oder
Indonesien gigantische Konzentrationen
proletarischer Massen entstanden sind;
Prekariat und Auslagerungen; Position
der Migrant_innen in den Produktionsprozessen
im weiteren Sinne des Begriffs; Position
von Frauen in der Produktion und in
den «Dienstleistungen»;
steigende transnationale Vergesell-schaftung
der Arbeit; zunehmende Vermassung
der Bildung der Jugend und gleichzeitige
Prekarisierung der materiellen Lebensbedingungen
eines grossen Teils der jungen Menschen
usw.); – Veränderungen
der sogenannten Arbeiterbewegung aus
dem 19. und 20. Jahrhundert; –
Veränderungen der «politischen»
und «ideologischen» Bezugshorizonte,
die in diesem «kurzen Jahrhundert»
entstanden sind. Vor diesem Hintergrund
der Krise und Offensive des Kapitals,
während sich die Fundamente eines
tatsächlich globalisierten Produktionssystems
der Kapitalverwertung verschieben,
festigt sich die – langsame
und schwierige – Entstehung
von Elementen von Verteidigungs- und
Kampfinstrumenten der «assoziierten
Arbeiterinnen und Arbeiter»,
der kollektiven Organisation von Lohnabhängigen
und Jugendlichen. Heute ist es entscheidend,
den internationalen Austausch von
Erfahrungen und möglichen gemeinsamen
Aktionen zu verstärken. Gegen
die Europäische Union (EU) der
Herrschenden, welche Budgetkürzungen
und Bankenrettungen ins Zentrum ihrer
Politik stellt, wird es immer dringender,
die Grundzüge eines anderen –
demokratischen und sozialistischen
– Europas zu zeichnen. Genauso
wird in Lateinamerika eine kontinentale
Veränderung «an der Wurzel»
des Systems zum Gegenstand der Diskussionen
und des Zusammenkommens verschiedener
sozialer Bewegungen. |
|
Freitag,
21. Januar : 19.45 – 22.45 Uhr,
Aula der Universität Basel |
Eröffnungspodium
– Aula der Universität Basel
«Teilhaben an Erfahrungen von
Kämpfen und deren Dynamik verstehen,
hin zu einem künftigen anderen
Gesellschaftssystem»
-
Willi Hajek, Deutschland,
beteiligt an LabourNet Germany und
an
Express (Zeitung für sozialistische
Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit)
-
Alain Bihr, Frankreich,
Universität Besançon,
Redaktor der Monatszeitschrift
A contre-courant
-
Sotiris Martalis,
Griechenland, Mitglied Vorstand der
Gewerkschaft
des öffentlichen Dienstes (ADEDY)
-
Fatma Ramadan, Ägypten,
Arbeitsinspektorin und Koordinatorin
unabhängiger Gewerkschaftsaktivitäten
-
Mark Brenner, USA,
verantwortlich für das Netzwerk
und die Publikation Labor Notes
-
Angélica Noemi Lagunas,
Argentinien, Lehrerin, Mitglied der
Vereinigung der Beschäftigten
im Erziehungssektor in Neuquen (ATEN)
-
Valério Arcary,
Brasilien, Professor am «Centro
Federal de Educação
Tecnológica de São Paulo»
und am «Instituto Federal de
São Paulo»,
verantwortlicher von Conlutas
|
|
Workshops |
Die
Themen der Workshops beziehen sich auf
diese Überlegungen :
Krise des globalen Kapitalismus und Aufstieg
einiger Schwellenländer mit ihren
Eigenheiten (China, Brasilien, Indien),
in denen brutale Ausbeutungsbedingungen
herrschen. Das Proletariat – all
die Menschen ohne Verfügungsmacht
über (und Zugang zu) Produktions–
und Austauschmitteln sowie Land –
stellt eine zahlenmässig riesige,
potenzielle Kraft dar, in der das Industrieproletariat
eine besondere Stellung einnimmt. Doch
dieses Proletariat hat seine eigene Geschichte,
mit erheblichen Unterschieden zwischen
Kontinenten und zwischen «nationalen»
Gesellschaftsformationen, was soziale,
kulturelle, gewerkschaftliche und politische
Besonderheiten bedingt.
In
vielen Ländern des «Zentrums»
– aber nicht nur dort – läuft
die Entwicklung in Richtung einer Art
«Neokorporatismus». Gemeint
ist eine Regelung von Klassenkonflikten
durch eine «organische» Kollaboration
zwischen Regierungen, Gewerkschaftsapparaten
und Unternehmer-organisationen (in einzelnen
Branchen, Ländern oder sogar auf
transnationaler Ebene).
Dies
schliesst direkte Beziehungen zwischen
Unternehmern und Gewerkschaften oder zwischen
Regierungen und Gewerkschaften nicht aus.
«Neokorporatismus» bedeutet
keine Rückkehr zum Korporatismus
der 1930er Jahre, sondern die Vorherrschaft
von Formen sozialer Absprache mit dem
Ziel, Gegenreformen umzusetzen auf Gesetzes-
oder Verfassungsebene. Daraus entsteht
eine Zwangsjacke für soziale und
gewerkschaftliche Gruppen, die sich am
Klassenkampf orientieren.
Diese
Politik von Verhandlungen «unter
Sachzwängen» geht einher mit
Massnahmen selektiver Repression gegen
Gewerkschafter_ innen und (versuchter)
Kriminalisierung «sozialer Bewegungen».
Dies geschieht mit (expliziter oder impliziter)
Zustimmung gewisser Gewerkschaftsapparate
und oft auch von Mitte-Links- Regierungen.
Der
«Neokorporatismus» ist verbunden
mit einer vollständigen Parlamentarisierung
der «linken» politischen Organisationen.
An der Spitze dieses Prozesses steht die
Sozialdemokratie, deren führende
Kräfte nicht nur in Staatsapparate
(oder protostaatliche Institutionen wie
EU, IWF oder WTO) eingebunden sind, sondern
auch enge (persönliche) Beziehungen
mit Fraktionen des Kapitals entwickelt
haben. Die Parlamentarisierung bringt
es mit sich, dass sich ein Teil der sogenannten
radikalen Linken manchmal der politischen
und elektoralen Agenda unterwirft, welche
die bürgerlichen Kräfte und
die « institutionelle Linke »
vorgeben.
Jeder
Widerstandskampf trifft auf Aspekte der
Krise der Gesellschaft und der Arbeiterklassen,
die sich nicht zum ersten Mal in der Geschichte
im Wandel befinden. Die Lohnabhängigen
können ihre Macht zum Ausdruck bringen,
wie es Frankreich soeben gezeigt hat.
Aber sie stossen auch auf viele Hindernisse,
wie in Griechenland, im spanischen Staat,
in Irland, Grossbritannien… und
in Frankreich.
Die
Angriffe auf den Soziallohn erfordern
einen Widerstand, der die Neubildung einer
sozialen Front verschiedener Fraktionen
der Lohnabhängigen bedingt. Diese
Front muss sowohl die in Ausbildung stehenden
Lohnabhängigen (Teile der Jugend,
Lehrlinge und Studierende) als auch die
am meisten prekarisierten Sektoren (Migrant_innen,
ausgelagerte Beschäftigte) und die
Angestellten des öffentlichen Sektors
(die immer mehr von Privatisierung und
Verlust des Beamtenstatus bedroht sind)
sowie die Privatwirtschaft einbeziehen.
Ein Kampf um demokratische und soziale
Rechte wirft sofort die Frage nach der
Verteilung des Reichtums auf. Es ist nicht
möglich, gegen befristete Anstellungsverträge
zu kämpfen, ohne die Lohnfrage zu
thematisieren, und damit auch die soziale
Sicherung, die Sozialversicherungen und
die Verteilung des produzierten Reichtums.
Jeder
Widerstand, der ein gewisses Ausmass erreicht,
stösst unmittelbar auf das Problem
der Reichtumsverteilung und wirft in der
Perspektive die Frage nach dem «
strategischen » Privateigentum auf,
und damit nach Formen tatsächlicher
Vergesellschaftung des Eigentums. Heute
muss die Überwindung der bestehenden
« Gewerkschaftsbewegung »
ins Zentrum der internationalen Reflexion
gestellt werden mit dem Ziel, die Entwicklung
einer Bewegung der assoziierten Arbeiterinnen
und Arbeiter voranzutreiben, in ihrer
internationalistischer Dimension. In verschiedenen
Ländern wie China, Russland, Ägypten…
und auch Venezuela stellen sich spezifische
Fragen zur Entstehung einer unabhängigen
Gewerkschaftsbewegung, oder zum Übergang
dazu. |
Samstag,
22. Januar, 9-12 Uhr, Workshops (L’Esprit) |
>>
Workshop 1. Der Prozess der Integration
der Gewerkschaftsapparate und die «offizielle
Gewerkschaftsbewegung» angesichts
der Offensive von Unternehmern und Regierungen.
Entstehungsbedingun-gen einer «kämpferischen
Gewerkschafts-bewegung» neuer oder
teilweise neuer Art. (Teil 1)
Einleitungen:
-
Michel Husson, Ökonom,
Mitglied wissenschaftlicher Beirat von
Attac und der Fondation Copernic, Frankreich
-
Daniel Albarracín Sánchez,
wirtschaftlicher Berater der
Arbeiterkommissionen (CC OO), Spanien
-
Ricardo Antunes, Soziologe,
Professor an der UNICAMP, Berater
der Landlosenbewegung MST, Brasilien
-
José Bodas Lugo,
Generalsekretär der Einheitsgewerkschaft
der
Erdölarbeiter Venezuelas
|
>>
Workshop 2. Eine kämpferische
Gewerkschaftsbewegung in feminisierten
oder stark feminisierten Berufen (oder
Positionen innerhalb von Berufen)
Einleitungen :
- Rocío
Varela Rodríguez, Mitglied
CC OO, Hotelangestellte in
Barcelona
-
Lidia Cirillo, Historikerin
und Aktivistin der Frauenbewegung in
Italien
-
Angélica Noemi Laguna
von der Bewegung der Lehrer_innen in
Neuquen, Argentinien
-
Frédéric Madelin,
Zentralsekretär SUD PTT (call centers),
Frankreich
-
Roland Pfefferkorn,
Arbeitssoziologe, Universität Strassburg,
Frankreich
|
Samstag,
22. Januar, 13.30-18 Uhr, Workshops (L’Esprit) |
>>
Workshop 1, zweiter Teil. Der
Prozess der Integration der Gewerkschaftsapparate
und die «offizielle Gewerkschaftsbeweg-ung»
angesichts der Offensive von Unternehmern
und Regierungen. Entsteh-ungsbedingungen
einer «kämpferischen Gewerkschaftsbewegung»
neuer oder tei-lweise neuer Art. (Teil
2)
Einleitungen:
-
Christian Mahieux,
Generalsekretär von Union Syndicale
Solidaires, Frankreich
- Matteo
Beretta, Mitglied Fiom, Delegierter
der Werften von Fincantieri, Italien
-
Willi Hajek, beteiligt
an LabourNet und an Express (Zeitung
für sozialistische Betriebs-
und Gewerkschaftsarbeit), Deutschland
-
Dirceu Travesso,
Aktivist von Conlutas, Brasilien
-
Ernesto Herrera,
Aktivist und Verantwortlicher von
Correspondencia de Prensa, Uruguay
|
>>
Workshop 3. Die USA von Obama
und die Gewerkschaftsbewegung
Einleitungen:
-
Mark Brenner, verantwortlich
für das Netzwerk und die Publikation
Labor Notes, USA
- Lee
Sustar, Redaktionsmitglied
Socialist Worker
-
Ahmed Shawki, verantwortlich
für die Publikation International
Socialist Review, USA
|
>>
Workshop 4. Aufbau unabhängiger
Gewerkschaftsarbeit neben Resten einer
repressiven Regierungsgewerkschaft an-hand
zweier Beispiele :
-
Ägypten (13.30-15.30 Uhr)
Vortrag von Fatma Ramadan,
Arbeitsinspektorin und Koordinatorin
unabhängiger Gewerkschaftsaktivitäten,
Ägypten
-
Russland (16-18 Uhr)
Natalia Nikulova,
Internationalsekretärin ITUA
(Interregional Autoworkers›
Trade Union), Sankt Petersburg.
Vladimir Vladimirovitch Lesik,
Aktivist von ITUA, Sankt Petersburg
|
>>
Workshop 5. Streiks von Migrant_innen
und Papierlosen, ein neues Phänomen
in Europa und Lateinamerika (Bolivianer
im argentinischen Bau- und Textilgewerbe)
Einleitungen :
-
Pietro Basso, Universität
Venedig, verantwortlich für den
Master
Migration und Globalisierung
-
Mercedes Frias, Koordinatorin
des Netzwerks Punto di Partenza,
Italien
-
Ein Mitglied von Union Syndicale
Solidaires, Frankreich
-
Anzoumane Sissoko,
zuständig für die Koordination
der
migrantischen Lohnabhängigen,
Frankreich
|
Sonntag,
23. Januar, 9-12 Uhr, Workshops (Tagungszentrum
L’Esprit) |
>>
Workshop 6. Prozesse von oder
Ansätze zur Selbstorganisation
bei Mobilisierungen und Kämpfen
sowie Erfahrungen von Betriebsbesetzungen
Einleitungen:
-
Ein Vertreter von SUD Chimie:
Raffinerie Total in Dunkerque,
Frankreich
-
Ein Vertreter der CGT
von der Firma Continental
Clairoix,
Frankreich
-
Gianni Frizzo, Sprecher
der Arbeiterinnen und Arbeiter der
SBBCargo-
Werkstätten in Bellinzona, Schweiz
-
Ein Vertreter der Fiom,
aktiv bei Fiat Pomigliano,
Italien
-
Sebastian Citro,
Frente Santillan, Argentinien
|
>>
Workshop 7. «Gesundheit
am Arbeitsplatz» und Infragestellung
der Normen, die infolge Globalisierung
des Kapitals (Schaffung von Konkurrenzverhält-nissen)
in verschiedenen Formen durch-gesetzt
werden (Produktionsketten, Just-in-time,
Zulieferer)
Einleitungen :
-
Bernard Bouché,
Kommission Gesundheit und Arbeit,
Union
syndicale Solidaires, Frankreich
-
Vincent Duse, Mitglied
CHSCT (Komitee für Hygiene, Sicherheit
und
Arbeitsbedingungen) bei Peugeot Mulhouse,
Frankreich
-
Dante de Angelis,
Bahnarbeiter, Delegierter für
Sicherheit am
Arbeitsplatz, Italien
|
>>
Workshop 8. Was tun gegen Privatisierungen
? Diskussion über laufende Privatisierungen
bei Post, Bahn usw.
Einleitungen :
-
Cécile Gondard,
Generalsekretärin SUD PTT, Frankreich
-
Ein Vertreter von SUD Rail,
Frankreich
-
Raúl Navas González,
Aktivist im Postsektor, Mitglied CGT
(« libertärer Syndikalismus
»), Spanien
-
Michel Husson, Ökonom,
Mitglied wissenschaftlicher Beirat
von
Attac und der Fondation Copernic,
Frankreich
-
Pino Sergi, Mitglied
Komitee zur Unterstützung des
Streiks der SBBCargo-
Werkstätten in Bellinzona, Schweiz
|
>>
Workshop 9. Möglichkeiten
und Gren-zen gemeinsamer Mobilisierungen
von Lohnabhängigen und Auszubildenden
Einleitungen:
-
Mitglieder der Schüler_innenbewegung
in Marseille und Paris,
Frankreich
-
Ein Mitglied von SUD Etudiants,
Frankreich
-
Studierende aus Irland, England,
Italien, angefragt
|
Sonntag,
23. Januar, 13.30-16.30 Uhr (Tagungszentrum
L’Esprit) |
Schlusssession
Austausch und Debatte in den Workshops
liefern die Grundlage für kurze
Einleitungen, danach breite Diskussion.
Angesichts
der sogenannten Schuldenkrise in Europa
wird eine kurze Erklärung zur Dringlichkeit
der Streichung von Staatsschulden am
Samstag eingebracht und in der Schlusssession
diskutiert.
Auch wird der Versammlung eine «Motion»
zur möglichen Vertiefung der entstandenen
Kontakte unterbreitet.
|
Räume:
Das Eröffnungspodium
vom Freitag, 21. Januar findet in der
Aula der Universität Basel, Petersplatz
1, statt. Vis a vis vom Bahnhof SBB
Hauptausgang fährt der Bus Nr.
30 bis Haltestelle „Spalentor“,
150 Meter (Ost) vom hinteren Eingang.
Die Workshops vom Samstag,
22. Januar und Sonntag, 23. Januar sowie
die Schluss-session finden statt im
Tagungszentrum L’Esprit, Laufenstrasse
44 in Basel (Gundeldinger Quartier).
Die Wegbeschreibung: Bahnhof Hinterausgang,
Seite „Media Markt“ –
da liegt die Güter-strasse - beim
von Weitem sichtbaren Kirchturm linkerhand
(Ost) befindet sich der Tagungs-ort
– zu Fuss etwa 10 Minuten –
mit Tram Nr 16 (CHF. 3.20) ca 5 Minuten
– Haltestelle „Heiliggeistkirche“
– Beschilderung beachten. Die
Bestätigung der Hotelreservation
dient als Strassenbahnfahrschein. Der
Tagungsort verfügt über W-LAN.
Übernachtung:
Wer vom Freitag, 21. Januar auf den
Samstag, 22. Januar und vom Samstag,
22. Januar auf
den Sonntag, 23. Januar 2011 in Basel
übernachten möchte, kann auf
der Website von Backpackers eine Reservation
vornehmen ; bitte dabei angeben, dass
die Übernachtung im Rahmen des
Anderen Davos erfolgt (http://baselbackpack.com/en/get-in-touch-withbaselbackpack).
Preise und Zimmer sind auf der Website
angegeben.
Eintritt:
Kostenbeteiligung für
Freitag Abend:
- Eintritt : 10.– CHF
- AHV, Erwerbslose, Studierende : 5.–
CHF
Kostenbeteiligung für Freitag,
Samstag
und Sonntag :
- Eintritt : 25.– CHF
- AHV, Erwerbslose, Studierende : 10.–
CHF
- Unterstützung : 40.– CHF
Verpflegung:
An
Ort sind für 65 Personen Essplätze
reserviert – in 30 Metern Distanz
(Nord) befindet sich ein Döner-Imbiss
und eine Pizzabäckerei (CHF 4.-
bis 10.-, offen am Samstag) ohne Sitzplätze
sowie ein kleiner Lebensmittelladen
– in der anderen Richtung (Süd)
gibt es eine Apotheke und ein Supermarket
„Denner“ – 50 Meter
rechts davon (West) steht das Restaurant
„3 Eiben“ (Menü ab
CHF 10.- bis 16.- / Plätze reserviert)
- vor dem Haupteingang der Kirche befinden
sich eine Bäckerei „Sutter“
(die auch am Sonntag 07.30 bis 17.00
Uhr geöffnet ist) und „Mr.
Krumpir“ Fastfood sowie die Poststelle
mit Geldautomat.
Backpacker
offeriert für Gäste auf Wunsch
Frühstück und diverse Verpflegung
(CHF 8.- bis 12.-) Auch Selbstkochen
ist dort möglich.
400
Meter Richtung Bahnhof SBB (West) liegt
der Tellplatz – dort gibt es mehrere
auch günstige Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.
Grosse
Markets sind samstags bis 17.00 Uhr
geöffnet, am Sonntag geschlossen
– kleine teilweise auch am Sonntag. |
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