Den
Widerstand aufrecht erhalten
Deswegen
ist es notwendig sich mit dem Ausstiegsversprechen
des Bundesrates nicht zufrieden zu geben und
in diesem Sinne für eine sofortige Schliessung
von Mühleberg zu kämpfen! Dies darf
aber nicht bedeuten, dass man stattdessen auf
Drecksschleudern wie Kohlekraftwerke setzt.
Genauso wenig reicht es aus, ausschliesslich
auf den Ausbau erneuerbarer Energien zu pochen,
denn der steigende globale Energieverbrauch
kann auch damit nicht vollständig gedeckt
werden. Zudem ist keine Energieform (auch nicht
eine erneuerbare) vollkommen sauber und unbedenklich
– weder die Produktion von 99.999999 %
reinem Silizium für die Photovoltaik, wo
prozessbedingt Kohlenmonoxid freigesetzt wird
und pro kg absolut reinem Silizium 19 kg Abfall
und Nebenprodukte entstehen, noch die Turbinierung
jedes Baches, was sich zur Zeit wirtschaftlich
nur lohnt, wenn der Staat Subventionen dafür
ausspricht.
Weiter sind Atommüll und Treibhausgas-Emissionen
bei weitem nicht die einzigen Probleme und Fragen,
die mit der Energieproduktion verbunden sind.
Es geht dabei auch um die Frage des generellen
Ressourcenverbrauchs; um die Vergiftung von
Gewässer, Böden und Luft; um Grosseingriffe
in die Ökosysteme und die damit verbundene
Zerstörung der Biodiversität etc.
Für
eine nachhaltige und gerechte Gesellschaft!
Der steigende
Energiehunger unserer Gesellschaft muss also
kritisch hinterfragt und in Zusammenhang mit
dem kapitalistischen Wirtschaftssystem gesetzt
werden. Kurzfristig billige Energie zu produzieren
wird von der bürgerlichen Ökonomie
als wichtiger Motor für Wirtschaftswachstum
propagiert. Energieeffizienz ist zwar ein beliebtes
Schlagwort, aber von einem effizienten Umgang
mit Energie (und anderen Ressourcen) ist unsere
Gesellschaft weit entfernt. Mit Werbung –
aber auch durch andere Konsumzwänge unserer
Gesellschaft – werden Bedürfnisse
geschaffen, die zu einem verschwenderischen
Umgang mit Ressourcen führen. Um dieser
Verschwendung entgegenzuwirken, reicht es nicht
an ein ökologisches Konsumverhalten zu
appellieren und somit gleichzeitig die einzelnen
Individuen für den weltweit steigenden
Energieverbrauch verantwortlich zu machen. Die
„grünen“ Energien dienen so
nur einer neuen Marktlücke, die gerne von
umweltbewussten Menschen gefördert wird
– bis die Preise genug tief werden, dass
der normale kapitalistische Prozess von statten
geht.
Umgekehrt
darf der Zugang zu Ressourcen aber auch nicht
durch Marktmechanismen (z.B. hohe Ökosteuern)
geregelt werden und so ein Privileg der Reichen
sein. Eine Verringerung des Energie- und Ressourcenverbrauchs
muss mit einer wirtschaftlichen Produktionsweise,
welche nicht auf Profitmaximierung ausgelegt
ist, sowie mit einer weltweit gerechten Verteilung
der Güter verbunden sein.
Dies
kann nur in einer Gesellschaft erreicht werden
in der demokratisch über die Nutzung und
Verteilung bestimmt wird. Eine solche Gesellschaft
ist nicht die pseudodemokratische, kapitalistische
Gesellschaft, in der das Streben nach immer
mehr Profit die wirtschaftliche Produktion bestimmt
und keine Rücksicht auf ökologische
Schäden und Folgen für die kommenden
Generationen genommen wird. Eine ökologische
Welt ist auch eine soziale Welt!