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Zum Arbeitskampf bei Swissmetal

von mf, 20. Februar 2006

Der Streik bei Boillat Swissmetal in Reconvilier (BE) ist einer der bedeutendsten Arbeitskämpfe der letzten Jahre in der Schweiz. Die Dauer des Streiks, seine Organisation und die Tatsache, dass die Streikenden durch die Besetzung des Betriebs und der Zugangswege Kundenlieferungen verhindern, zeigen auf, dass die Belegschaft entschlossen ist, sich gegen die grenzenlose Profitlogik und Arroganz von Swissmetal-Boss Martin Hellweg zu wehren. Die ArbeiterInnen sind sich bewusst: nichts läuft, wenn sie es nicht wollen.

Indem sie ihre Arbeitsplätze und ihre Zukunft konsequent verteidigen, geraten die Streikenden in Reconvilier nicht nur mit der Profitlogik des Unternehmens, mit den Interessen der Grossaktionäre in Konflikt (der Streik kostet dem Unternehmen jeden Tag Millionen Franken). Die ArbeiterInnen stellen auch die Rechte und Befugnisse der Grossaktionäre als Privateigentümer in Frage.

"Die Fabrik gehört uns", sagten die ArbeiterInnen schon während dem Streik im November 2004. Sie verteidigen ihr Know-how, ihr Arbeitsinstrument, dass ihnen gemeinsam, kollektiv gehören soll. Sie verteidigen somit die Zukunft einer ganzen Region. Mit ihrem Eintreten für die gemeinsamen Anliegen der Belegschaft, werfen die Streikenden die politische Frage nach anderen wirtschaftlichen Lösungen bei der Boillat, ausgehend von den Bedürfnissen der ArbeiterInnen auf und geraten mit der kapitalistischen Logik des Unternehmens in Konflikt.

Dieser Kampf findet in einem äusserst schwierigen Umfeld und fast ohne Unterstützung statt. Ein enormer Druck wird aufgebaut, um die Streikenden zum Einlenken zu zwingen. SP-Präsident Fehr findet den Streik "eine Tragödie" und "jeder Streitag ein Tag zu viel"; "Beide Seiten haben Schuld an der Situation" (TeleZüri, 19.2.06). Der Bundesrat, der die Mediation Bloch eingesetzt hat, um den Streik zu beenden, lässt Swissmetal bei seinen eigenen Operationen (Kauf von Jaeger-Busch, um eine Option für die Produktionsverlagerung zu haben; Ankündigung von 120 Entlassungen; Entlassung von 21 Katerleuten, usw.) voll gewähren!

Der Kampf der Boillat geht alle Lohnabhängigen etwas an! Unterstützen wir die Streikenden in Reconvilier!

Unterstützungsfonds
PCK 25-15205-0, Vermerk: Streikfonds Boillat (UNIA-Konto)