Die
Bewegung für den Sozialismus (BFS) solidarisiert
sich mit dem Streik des technischen Personals
im Schauspielhaus Zürich. Die vom Stadtrat
beschlossenen, massiven Lohnkürzungen sind
inakzeptabel. Das Personal fordert ein Lohnmodell
ohne kalten Lohnabbau: diese Forderung ist angesichts
der Stagnierung der Löhne in den letzten
Jahren absolut gerechtfertigt und muss vom Stadtrat
akzeptiert werden.
Die
Äusserung von Stadtrat Markus Notter (SP),
wonach "das Schauspielhaus die Löhne
mit dem finanzieren müsse, was das Theater
einspiele" kann vom Standpunkt der Lohnabhängigen
nicht akzeptiert werden. Sie bedeutet, dass
die Löhne voll von "Marktkräften"
abhängig gemacht werden, anstatt dass sie
die realen Lebenshaltungskosten decken.
Der
Streik des Schauspielhaus-Personals ist exemplarisch.
Von der Arbeitgeber-Politik des Lohndrucks und
des Lohnabbaus ist heute die grosse Mehrheit
der Beschäftigten des öffentlichen
wie des privaten Sektors betroffen.
Zwischen
2002 und 2005 sind die Durchschnittslöhne
in der Schweiz um magere 0,9% gestiegen, die
Profite der börsenkotierten Unternehmen
hingegen um 328%. Geld ist genug da: bei den
grossen Firmenbesitzern, den Superreichen.
Dieses Reichtum wurde nicht von ihnen, sondern
von den Lohnabhängigen erarbeitet. Die
Superreichen brauchen das ganze Geld nicht:
sie investieren nicht und sie schaffen keine
neuen Arbeitsplätze. Sie sollen anständige
Steuern zahlen und somit der Gesellschaft einen
Teil dieses angeeigneten Reichtums zurückgeben.
So werden auch die öffentlichen Haushalte
ins Gleichgewicht kommen.
Die
Schauspielhaus-Beschäftigten zeigen den
einzigen Weg auf, den es für die Lohnabhängigen
gibt: den Weg der gemeinsamen, kollektiven Verteidigung
ihrer eignenen Anliegen und Interessen. Indem
die Beschäftigten des Schauspielhauses
streiken, verteidigen sie auch die Interessen
der anderen Lohnabhängigen. Das erklären
sie in den Flugblättern, die sie in diesen
Tagen in der Stadt verteilen.
Der
Lohnkonflikt am Zürcher Schauspielhaus
kratzt stark am Image der ach so sozialen "Linksmehrheit"
in der Stadt Zürich, wenige Tage vor den
Wahlen vom 12. Februar. Diese "Linksmehrheit"
steht für ein neoliberales Programm, wie
das Beispiel der Billiglohnjobs, die die Sozialvorsteherin
Monika Stocker (Grüne) einführt, zeigt.
Der Schauspielhaus-Streik unterstreicht, dass
eine kämpferische Gewerkschaftspolitik
und der Aufbau einer tatsächlich linken
politischen Kraft nötig sind.
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