Die Möglichkeiten der Lohnabhängigen,
ihre Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen
gegen die immer zahlreicheren, härteren,
perfideren Angriffe der UnternehmerInnen zu
verteidigen, hängt in grossem Masse von
ihrer Fähigkeit ab, sich an ihrem Arbeitsplatz
selbstständig auf demokratische und transparente
Weise zu organisieren, um ihre Interessen gemeinsam
zu verteidigen.
Die Arbeiter der Officina in Bellinzona haben
dies im Frühling 2008 auf überzeugende
Art gezeigt, indem sie ihre Arbeitsplätze
in einem 35 tägigen selbstbestimmten Streik
verteidigt haben. Und, sie zeigen seit der Wiederaufnahme
der Arbeit Tag für Tag auf, dass dies das
einzige Mittel ist, welches den ArbeiterInnen
zur Verfügung steht, um die UnternehmerInnenseite
daran zu hindern, einzig ihre Sicht der Dinge
durchzusetzen.
Ursprung
Die Idee des „Netzwerks für eine
kämpferische Bewegung der Arbeiterinnen
und Arbeiter„ kommt vom Komitee „Giu
le Mani“, welches seit Jahren schon die
Arbeiter der Officina unterstützt. Der
Vorstoss wurde Ende Mai 2008 lanciert, nachdem
die SBB unter dem Druck der streikenden Arbeiter
ihren Restrukturierungsplan für die Unterhalts
Werkstätten von Bellinzona aufgegeben hatte.
Seither hat dies, ein erstes Treffen am 31.
Mai 2008 in Bellinzona und ein zweites am 20.
September in Rodi ermöglicht. An beiden
Treffen haben mehr als 200 Personen teilgenommen.
Auch gibt es in verschiedenen Städten Solikomitees,
die sich als Teil des Netzwerks verstehen.
Ziel
Das Netzwerk „für eine kämpferische
Bewegung der ArbeiterInnen“ will Lohnabhängige,
GewerkschaftsaktivistInnen und solidarische
Gruppen dazu ermuntern, sich gegenseitig in
folgenden Bereichen zu unterstützen:
-
demjenigen, sich bessere Möglichkeiten
anzueignen, um am Arbeitsplatz ihre Interessen
gemeinsam zu verteidigen (Austausch von
Erfahrungen und Unterstützung bei Organisierungsbestrebungen)
-
dem, die unterschiedlichen Facetten der
laufenden unternehmerischen Angriffe nachzuvollziehen
(Information und Analyse)
-
der Solidaritätsarbeit und dem Austausch
unter Lohnabhängigen die sich in der
Schweiz oder im Zusammenhang mit Schweizer
Firmen im Ausland dafür einsetzen,
im gemeinsamen Kampf ihre Interessen zu
verteidigen.
Das Netzwerk unterstützt also die Selbstorganisierung
und Selbstbestimmung der ArbeiterInnen. Das
Netzwerk versteht sich weder als eine oder mehrere
Oppositionsströmungen innerhalb der bestehenden
Gewerkschaften, noch als eine Alternative zu
diesen Gewerkschaften.
Zugang
zum Netzwerk
Diejenigen,
die mitmachen wollen, sind eingeladen:
-
sich auf lokaler Ebene zu koordinieren um,
im Sinne des Netzwerkes, Aktivitäten
zu entwickeln die ihnen sinnvoll erscheinen
-
sich mit anderen Personen des Netzwerkes
über die Probleme die sich heute den
Lohnabhängigen stellen, auf lokaler
und nationaler Ebene auszutauschen
-
ihre Solidaritätsaktionen mit laufenden
Arbeitskämpfen verbinden Alle, die
mit den Zielen des Netzwerkes übereinstimmen,
können auf verschiedene Weise zu uns
stossen:
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