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Die weltweite Nahrungskrise und
der kapitalistische Markt
Teil 1

Von Alex Lantier - 17. Juni 2008 - von www.wsws.org


Als am 3. Juni die Konferenz der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization, FAO) in Rom eröffnet wurde, sagte deren Generaldirektor Jacques Diouf zur Explosion der Nahrungsmittelpreise: "Es betrifft jedes Land der Welt. Wir haben nicht nur Aufstände und den Tod von Menschen erlebt, sondern auch den Sturz einer Regierung [auf Haiti], und wir wissen, dass viele Länder ... in die eine oder andere Richtung kippen könnten, je nach Unzufriedenheit oder Zufriedenheit ihrer Bevölkerung."

Diouf sprach für Regierungen und Vertreter der herrschenden Eliten auf der ganzen Welt, die sich sorgen, die ständig steigenden Preise für Grundnahrungsmittel, die bereits eine soziale und wirtschaftliche Krise von globalen Ausmaßen ausgelöst haben, könnten revolutionäre Folgen haben. In den letzten Monaten gab es in vielen Teilen der Welt Streiks und Demonstrationen gegen steigende Nahrungsmittelpreise. Sie haben den Widerspruch zwischen der grundlegenden Forderung der Massen der Welt nach bezahlbarer Nahrung und der Funktionsweise des kapitalistischen Marktes offen gelegt.

Diouf rief dazu auf, weltweit Gelder in Höhe von 30 Milliarden US-Dollar in die Landwirtschaft zu investieren. Selbst wenn diese Summe bereitgestellt würde, könnte es an den Ursachen der gegenwärtigen Krise nichts ändern, die in den wirtschaftlichen und politischen Prozessen der Privatisierung und der Preisspekulation liegen. Diese Prozesse haben sich in den letzten drei Jahrzehnten entwickelt und stehen in Zusammenhang mit der Globalisierung der kapitalistischen Landwirtschaft.

Da die Konsumenten immer weniger in der Lage sind, die Weltmarktpreise für Lebensmittel zu bezahlen, sehen sich die nationalen Regierungen gezwungen einzugreifen, um Hungersnöte und Revolten zu verhindern. Diese Interventionen, die im günstigsten Fall Teillösungen für lokale Probleme bieten, verschärfen die Probleme an anderer Stelle. Exportstaaten begrenzen ihre Exporte, um die Bevölkerung vor den schlimmsten Auswirkungen der Preiserhöhungen zu beschützen, während sie Importnationen höhere Preise abnötigen, indem sie die Lieferungen begrenzen.

Mexiko City: Bauern und Gewerkschaftsvertreter protestieren am
31. Januar 2007 gegen die steigenden Tortillapreise. Die steigende US-Nachfrage nach Biosprit hatte die Preise auf den Höchststand getrieben.

Am verheerendsten sind die Preissteigerungen für Getreide. Getreide ist relativ haltbar und wird deshalb weltweit gehandelt. Es macht ein Drittel oder mehr der täglichen Kalorienaufnahme speziell in den ärmeren Ländern aus. Es wird außerdem in großem Maße an anderen Stellen der Nahrungskette eingesetzt - z. B. für die Viehzucht und als Süßungsmittel - und beeinflusst damit die Preise für Fleisch, Eier, Milchprodukte und verschiedene weiterverarbeitete Lebensmittel.

Die Weizenpreise in den USA - dem größten Exporteur und einem der wenigen, der keine Exportbeschränkungen erlassen hat - bleiben nach einem außergewöhnlichen Höhenflug im Februar auf historisch hohem Stand. Am 28. April schrieb Newsweek über die weitverbreitete Sorte roter Frühlingsweizen: "50 Jahre lang erzielte er an der Warenterminbörse von Minneapolis, die sich auf roten Frühlingsweizen spezialisiert hat, etwa zwei bis drei Dollar pro Scheffel. Im September lag der Preis bei sieben Dollar. An einem Tag im Februar erreichte er mit 24 Dollar seinen Höchststand, weil der Markt wegen Lieferengpässen in Panik geriet.,Es war nicht klar, ob die Vorräte bis Ende des Jahres reichen würde’, erklärte Bill Lapp, Agrar-Volkswirt in Omaha. Gegenwärtig ist der Preis wieder gesunken, aber nur auf 11,24 Dollar."

Andere große Exporteure verlangen ebenfalls Rekordpreise oder haben den Export ganz eingestellt. Die Preise in Rouen, in der Nähe von Paris, dem wichtigsten europäischen Exporthafen für Weizen, lagen im April bei 280 Dollar pro Tonne, im Vergleich zu 100 Dollar im Jahr 2006. Russland hat eine 40-prozentige Exportsteuer auf Weizen eingeführt. Ein großer russischer Weizen-Verkauf an Ägypten im Dezember erzielte einen Preis von etwa 11,80 Dollar pro Scheffel. Argentinien und Kasachstan haben Weizenexporte verboten. Kasachstan führte "die Notwendigkeit" an, "die Lebensmittelversorgung des Landes zu garantieren und keine negativen Auswirkungen auf den heimischen Markt zuzulassen, unter Bedingungen beträchtlich steigender Preise auf dem Weltgetreide-Markt und einer Verknappung von Lebensmittelgetreide weltweit."

Der Weltmarkt für Reis wurde sogar noch stärker destabilisiert. Teilweise deshalb, weil er relativ klein ist - nur 7 Prozent der weltweiten Ernte von 2006-2007 von 420 Megatonnen (Mt) wurden international gehandelt, im Gegensatz zu 19 Prozent der 592-Megatonnen-Ernte an Weizen im selben Jahr. Reis ist deshalb anfälliger für Versorgungsengpässe.

Obendrein gehören weit mehr der wichtigsten Reisexporteure (Thailand, Vietnam, Indien, Pakistan, die USA, China und Ägypten) zu den ärmeren Ländern, in denen der Staat niedrige heimische Preise für die Ernte festsetzt. Diese Länder haben ebenfalls Exportbeschränkungen erlassen, da steigende Weltmarktpreise den Reisproduzenten einen Anreiz bieten, große Mengen an Reis in die mehr bezahlenden internationalen Märkte zu exportieren.

Indien, Vietnam, China und Ägypten haben im April Reisexportverbote oder -einschränkungen verkündet. Das Magazin Forbes zitierte den vietnamesischen Industrieminister mit den Worten, die Maßnahme werde "die Menge verringern, aber den Wert und die Exporteinnahmen erhöhen und dabei gleichzeitig der Nahrungssicherheit und den Interessen des Staats dienen". Diese Verbote sorgen dafür, dass Thailand zum größten Exporteur wird. Der weiße thailändische 100-prozentig Güteklasse-B-Reis überschritt am 24. April die 1000-US-Dollar-Marke pro Tonne, im Vergleich zu 383 US-Dollar im Januar.

Die thailändischen Exporteure könnten die Preise noch weiter anheben, wenn der Iran und Indonesien, traditionelle Reis-Importeure, die bisher darauf gewartet haben, dass die Preise fallen, anfangen Reis zu kaufen. Sie erklärten gegenüber der International Herald Tribune : "Wenn der Iran Reis aus Thailand kauft, wird der weiße thailändische 100-prozentig Güteklasse-B-Reis auf einen Preis von 1.300 Dollar pro Tonne steigen." Diese Preissteigerungen haben speziell die ärmeren Länder der Sub-Sahara-Zone Afrikas, des Nahen Ostens und des amerikanischen Kontinents getroffen, die die Hälfte der Import-Nachfrage ausmachen.

Die Preise für Mais sind ebenfalls explodiert. Die Preise in den USA - die 40 Prozent der Weltproduktion von etwa 700 Mt anbauen und 60 Prozent des Weltexportmarktes beliefern - sind wegen Befürchtungen, es könnte aufgrund des regnerischen Wetters während der Maispflanzzeit und dem schnellen Nachfragewachstum aus den Ethanol-Biotreibstoff-Fabriken zu Engpässen kommen, am 6. Mai auf 6,61 US-Dollar pro Scheffel gestiegen. Im Vergleich dazu lag der Preis 2005 bei 1,90 US-Dollar pro Scheffel.

Indien: Am 30. Oktober 2007 wehren sich Anhänger der Partei Socialist Unity Centre of India (SUCI) gegen die Unterernährung infolge der gestiegenen Preise.

 

China, ein weiterer großer Produzent und traditioneller Exporteur, sieht sich mit einer hohen Nachfrage aus der Viehzucht und den Ethanol- und Maissirup-Fabriken konfrontiert. Es könnte gezwungen sein, Ende des Jahres Mais zu importieren.

In einer kürzlich erstellten Analyse über steigende Nahrungsmittelpreise errechnete Joachim von Braun vom International Food Policy Research Institute (IFPRI) die durchschnittlichen Preise für Getreide seit 2000, gewichtet nach der Menge, die von den verschiedenen Häfen exportiert wurde. Er kam zu dem Ergebnis, dass der Preis für den größten Teil des Getreides von Januar 2000 bis Januar 2004 mehr oder weniger gleich geblieben ist. In der darauf folgenden Periode bis Januar 2008 stiegen die Preise von etwa 150 US-Dollar pro Tonne auf 400 US-Dollar (für Reis), von 120 US-Dollar auf 410 US-Dollar (Weizen) und 100 US-Dollar auf 200 US-Dollar (Mais).

Er erklärt: "Im Jahr 2007 stieg der internationale Nahrungsmittel-Preisindex um fast 40 Prozent, verglichen mit 9 Prozent im Jahr zuvor, und in den ersten drei Monaten des Jahres 2008 stiegen die Preise um weitere 50 Prozent."

Mehrere politische Entwicklungen zeigen, wie erbittert der Kampf um Vorteile zwischen den verschiedenen nationalen Bourgeoisien vor dem Hintergrund steigender Ölpreise und der Finanzturbulenzen in Folge der US-Hypotheken-Krise geführt wird

Am 8. Mai berichtete die Financial Times, dass China, Saudi Arabien und Syrien mit Agrar-Ländern in Afrika, Südamerika und Osteuropa über den Kauf von Agrarland verhandeln, auf dem sie Lebensmittel anbauen können, um ihre "Nahrungsmittelsicherheit" zu garantieren.

Am 2. Mai schlug der thailändische Premierminister Samak Sundaravej vor, Thailand, Vietnam, Burma, Laos und Kambodscha sollten ein Reis-Kartell bilden, ähnlich dem Ölkartell OPEC, um höhere Preise für den Reis auf dem Weltmarkt zu verlangen. Der Regierungssprecher der thailändischen Regierung, Vichienchot Sukchokrat, erklärte: "Obwohl wir das Nahrungsmittelzentrum der Welt sind, haben wir wenig Einfluss auf den Preis. Während der Ölpreis derart in die Höhe steigt, importieren wir teures Öl, verkaufen aber den Reis sehr billig. Das ist ungerecht uns gegenüber und schlecht für unsere Handelsbilanz." Internationale Kritik hat die thailändische Regierung jedoch letztendlich gezwungen, die Idee fallen zu lassen, trotz Unterstützung durch die Regierung in Laos.

Das Schmuggeln und Horten nimmt in den produzierenden Ländern dramatisch zu, weil die Besitzer von Getreide versuchen, es zu exportieren, um von den höheren Preisen auf den internationalen Märkten zu profitieren. Das Magazin Forbes veröffentlichte am 1. Mai einen Artikel mit dem Titel "Beim Reis entsteht ein Schwarzmarkt", und beschreibt darin, welches lukrative Investitionspotential beim Schmuggel besteht.

Es gibt den Ratschlag: "Die größten Chancen gibt es in China, dem weltgrößten Reisproduzenten, wo die Preise zu den niedrigsten weltweit gehören. Berichte über Reisschmuggel sind diese Woche überall entlang Chinas weitläufigen Grenzen aufgetaucht, von der Provinz Yunnan in der Nähe von Vietnam bis zum nordwestlichen Xinjiang, das an die zentralasiatischen Staaten Kasachstan und Kirgisistan grenzt, und bis nach Guangdong, einer wohlhabenden südlichen Provinz Chinas, die 60 Prozent ihres Reises aus anderen Gebieten des Landes bezieht."

Die internationale Arbeiterklasse hat zwar bisher nicht bewusst gemeinsam geantwortet, aber ihre Reaktion zeigt das weltumspannende Ausmaß und den objektiv einheitlichen Charakter ihrer Kämpfe und Forderungen. Die Streiks und Proteste haben den ganzen Globus erfasst.

Südkoreanische Medien berichteten über eine seltene Straßendemonstration in Nordkorea im März 2008. Sie richtete sich gegen eine 60-prozentige Kürzung der staatlich verteilten Rationen. Außerdem sollen drei Nordkoreaner hingerichtet worden sein, weil sie illegal die Grenze nach China überschritten hatten, um nach Nahrung zu suchen.

In China gab es Berichte über Streiks gegen Fabrikbesitzer, die die Lebensmittelpreise in Firmenläden erhöht hatten. Die Inflation bei Nahrungsmitteln hat laut Chinas Nationalem Statistikbüro dieses Jahr 21 Prozent erreicht. Die Reispreise sind laut Berichten aufgrund von staatlichen Subventionen relativ stabil, aber die Preise für Schweinefleisch, Salatöl und Gemüse sind im Jahr 2007 um 55, 34 und 30 Prozent gestiegen.

Indonesien: Arbeiter protestieren am 1. Mai 2007 vor dem Regierungspalast in Jakarta.

Am 1. Mai gab es überall in Südost-Asien große Arbeiterdemonstrationen gegen die Inflation. Tausende marschierten zum Malacanang-Präsidenten-Palast in Manila auf den Philippinen, dem größten Reisimporteur der Welt, wo sich die Reispreise in den letzten Monaten verdoppelt haben. Fünfzehntausend Arbeiter protestierten in Jakarta, Indonesien, gegen extreme Preissteigerungen bei Reis-, Öl- und Sojaprodukten. In Thailand demonstrierten 2.000 Arbeiter vor den Regierungsgebäuden in Bangkok; sie trugen Poster mit der Aufschrift: "Hoher Reispreis, niedrige Löhne - Wie sollen die Arbeiter leben?"

Auf dem amerikanischen Kontinent schlugen Frauen am 1. Mai vor dem Kongress in Peru auf Töpfe und verlangten mehr staatliche Subventionen für Armenküchen. Am 13. Mai schlugen Demonstranten vor der Zentralbank El Salvadors auf Töpfe, um gegen steigende Preise zu protestieren; laut Berichten kostet ein Warenkorb mit Grundnahrungsmitteln jetzt 160 Dollar im Unterschied zu 128 Dollar im Jahr 2004. Der Mindestlohn des Landes beträgt 162 Dollar.

Bereits im Februar 2007 gab es in Mexiko City einen "Tortilla-Protest" mit 75.000 Teilnehmern wegen des Preises für Mais-Tortillas.

Am 12. April wurde die Regierung Haitis nach zehn Tagen massiver Proteste gegen eine 40-prozentige Steigerung der Lebensmittelpreise und die Verdoppelung des Preises für importierten Reis gestürzt. Die Demonstrationen verwandelten sich in gewaltsame Auseinandersetzungen mit Polizeikräften und UN-"Friedenstruppen", die das Land besetzt halten. Dabei wurden mindestens fünf Menschen getötet und mehrere UN-Soldaten verwundet.

Senegal: Am 21. November 2007 setzen Protestierer Autoreifen in Brand und wehren sich so gegen explodierende Preise. In der Hauptstadt Dakar werden Demonstranten verhaftet.

Im Nahen Osten haben die steigenden Lebensmittelpreise eine Reihe schon länger schwelender sozialer und politischer Konflikte offen gelegt. Aufstände haben Anfang April den Südjemen erschüttert. Dabei setzte die Regierung Panzer gegen Demonstranten ein, die in al-Dalea Arbeitsplätze und Lohnerhöhungen forderten. Die Weizenpreise haben sich in diesem Land im letzten Jahr verdoppelt, und Reis sowie Speiseöl wurde um 20 Prozent teurer.

Ausländische Arbeiter in der Öl- und Bauindustrie Saudi Arabiens und den Vereinigten Emiraten streikten im März 2008 zum ersten Mal für höhere Löhne angesichts steigender Mieten und Lebensmittelpreise. Mehr als 600 Arbeiter wurden dabei verhaftet und Anfang April aus den Vereinigten Emiraten abgeschoben.

Dem Ausbruch von Kämpfen zwischen konfessionellen Gruppen im Libanon Anfang Mai war ein Generalstreik vorausgegangen, den die Gewerkschaften wegen der inflationären Entwicklung bei Lebensmitteln und anderen Waren ausgerufen hatten.

In Ägypten, einem der großen Importeure von Weizen, schlug ein Textilarbeiterstreik in Mahalla al-Kobra am 6. April wegen der Lebensmittelpreise in eine Konfrontation mit der Polizei um, als die Polizei die Arbeiter zurück an die Arbeit zwang. Die Polizei verhaftete außerdem Aktivisten, die in Kairo zu einem Generalstreik aufgerufen hatten; laut internationalen Medien blieben die meisten Schulen und Universitäten in Kairo leer. Arbeiter beklagten sich über lange Schlangen beim Anstehen um staatlich subventioniertes Brot. Nicht subventioniertes Brot kostet oft das Zehn- bis Zwölffache. Die Preise anderer Grundnahrungsmittel wie Reis und Speiseöl sollen sich verdoppelt haben.

In Südasien traf ein Generalstreik gegen steigende Lebensmittelpreise am 21. April die indische Metropole Kalkutta. Am 12. April gab es in Fatullah, in der Nähe von Dhaka in Bangladesch, einem wichtigen Importeur von Reis, einen Aufstand von 10.000 Textilarbeitern gegen hohe Lebensmittelpreise. In Afghanistan haben Arbeiter am 22. April die wichtige Straße von Jalalabad nach Kabul blockiert, um niedrigere Lebensmittelpreise zu fordern.

In Europa haben die steigenden Preise für Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Brot und Milcherzeugnisse in diesem Jahr zu Streiks geführt, darunter im skandinavischen Gesundheitssektor und im französischen Einzelhandel. Bei einer Kundgebung am 1. Mai in der russischen Stadt Tscheljabinsk, zu der 14.000 Arbeiter kamen, skandierten diese: "Die Löhne müssen stärker steigen als die Preise."

In Schwarz-Afrika gab es in den letzten Monaten Demonstrationen in Mosambik, dem Senegal und der Elfenbeinküste. Die Gewerkschaften in Südafrika und Nigeria haben im Mai gegen höhere Lebensmittel- und Strompreise gestreikt. Die am meisten publizierten Demonstrationen in diesem Jahr waren die Proteste vom Februar in Kamerun und Burkina Faso, bei denen nach Auseinandersetzungen mit staatlichen Sicherheitskräften 40 bzw. fünf Personen ums Leben kamen.