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Das Mass ist voll!

Unia-Angestellte der Region Bern im Streik

Medienmitteilung der Unia Sektionen Bern und
Oberaargau-Emmental - 16. Februar 2011


Unia-Angestellte der Region Bern legen Arbeit nieder: Das Mass ist voll! Heute am 16. Februar 2011 um 11 Uhr haben die Angestellten der Unia-Sektionen Bern und Oberaargau-Emmental bis auf weiteres ihre Arbeit niedergelegt. Bereits länger andauernde Konflikte zwischen Personal und den regionalen und nationalen Leitungen sind eskaliert. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war die willkürliche Absetzung des Berner Sektionsleiters Roland Herzog. Die Enthebung erfolgt aus fadenscheinigen Begründungen. In Wirklichkeit sind Macht- und Ränkespiele dafür verantwortlich. Führungskräfte foutieren sich um Verantwortung und nehmen bewusst Schäden für die Gewerkschaft Unia sowie deren Mitglieder und Angestellte in Kauf. Die Angestellten der Unia-Sektionen Bern und Oberaargau-Emmental sowie verschiedene Basismitglieder haben heute vor dem Unia-Zentralvorstand protestiert und zwei Forderungen deponiert:

* Einerseits soll die willkürliche Absetzung des langjährigen, kompetenten und bei der Basis und dem Personal beliebten Sektionsleiters der Unia Bern Roland Herzog rückgängig gemacht werden.

* Andererseits ist ein Mitglied der Personalkommission aus nichtigem Anlass und unter Verletzung der Unia-Personalreglemente verwarnt worden. Das Unia-Personal verlangte mehrmals vergeblich den Rückzug der Verwarnung. Als faulen Kompromiss hat die nationale Geschäftsleitung nun die "Sistierung der Verwarnung" zugesichert, was aber arbeitsrechtlich unsinnig und nicht akzeptierbar ist.

Die an der heutigen Protestaktion rund 60 Anwesenden haben von der nationalen Geschäftsleitung verlangt, Roland Herzog wieder einzusetzen und die Verwarnung des PeKo-Mitglieds zurückzuziehen. Da das Ultimatum unbenutzt verstrichen ist, hat das Personal bis auf weiteres seine Arbeit niedergelegt. Ein weiteres Ultimatum bezüglich des Gangs an die Öffentlichkeit ist seitens des nationalen Co-Präsidiums kaltschnäuzig beantwortet worden. Auf die Forderungen ist nicht eingegangen worden. Die Verantwortlichen nehmen deshalb mit ihrer verantwortungslosen Personalpolitik grosse Schäden für die Unia in Kauf.

Die Angestellten der Sektionen Bern und Oberaaargau-Emmental haben mehrmals auf das zerrüttete Vertrauensverhältnis aufmerksam gemacht und Gespräche verlangt. Die Führungsebenen haben sich aber nie um eine ernsthafte Lösung bemüht.

Weitere Informationen:

Jörg Andres, Gewerkschaftssekretär und Personalvertreter: 079 751 61 60

Aufruf zur Solidarität mit der Unia Sektion Bern

Die unterzeichnenden Mitarbeitenden, Sektionsvorstände, Vertrauensleute, Mitglieder und weitere solidarische Leute, protestieren vehement gegen die inakzeptable Absetzung des Leiters der Unia Sektion Bern, Roland Herzog, und verlangen die sofortige Rücknahme dieses Beschlusses.

Weiter fordern die Unterzeichnenden den unverzüglichen Rückzug der Verwarnung gegen Nazmi Jakurti, Co-Präsident der nationalen Personalkommission und Co-Präsident der Personalkommission der Region Bern.

Über diese Forderungen heraus, stellen sich grundsätzliche Fragen. Nämlich: Was für eine Gewerkschaft wollen wir? Wollen wir, dass eine hierarchische Geschäftsleitung mit neoliberalen und autoritären Methoden über die Basis und die Mitarbeitenden hinweg ihre Marschrichtung vorgibt, oder wollen wir eine Gewerkschaftsbewegung, die tatsächlich von unseren Mitgliedern getragen wird? Wenn man den Kongressbeschluss und das Vertrauensleuteprojekt ernst nimmt, ist die Antwort klar.

Deshalb rufen wir alle solidarischen Leute auf, sich an dieser Diskussion zu beteiligen, sich mit der Basis und den Belegschaften der Unia Sektionen Bern und Oberaargau-Emmental zu solidarisieren und aktiv an einem Prozess teilzunehmen, um wirklich eine Gewerkschaft von unten einzufordern.

Unterschriftenbogen als pdf

Unterschreibt den Aufruf und sendet ihn an:
Unia Sektion Bern, Monbijoustrasse 61, CH-3000 Bern 23

oder sendet eure Solidaritätsbekundung an info@bfs-zh.ch wir leiten sie gerne weiter.