Eine Krise ohne Ende
... und Antworten
Abgesehen vom Diskurs über
die „Notwendigkeit die Schulden zu bezahlen“
zeigt die zerstörerische Spirale, in welcher
sich die GriechenInnen befinden, die nahe Zukunft
anderer Länder wie Spanien oder Portugal
auf. Sie ist die Illustration des Krieges, welcher
die Troika (europäische Kommission, europäische
Zentralbank und IWF) im Namen der europäischen
Banken und Eliten gegen die Bevölkerungen
Europas führt: massive Lohnsenkungen, Pulverisierung
der Renten, Schliessung von Spitälern und
Schulen... Perverserweise werden aber die Militärausgaben
in Griechenland (proportional die höchsten
Europas) zum grossen Vergnügen der deutschen
und französischen Rüstungskonzerne
nicht angetastet.
Seit einigen Monaten kämpfen
die ArbeiterInnen und die Jugend Griechenlands
dafür, diese Spirale aufzuhalten: Quartiersversammlungen,
Proteste gegen die Erhöhung der Preise
im öffentlichen Verkehr und Besetzungen
der Arbeitsstätten sind nur einige der
angewandten Strategien. Die letzten Wahlen vom
17. Juni 2012 illustrierten eine massive Ablehnung
des Sparprogramms der Troika: 27 % der Stimmberechtigten
haben ihre Stimme der linksradikalen Koalition
Syriza gegeben.
Der Aufstieg der Nazis
Die soziale, politische und
wirtschaftliche Krise ist jedoch auch Ursache
eines Aufschwungs des Rechtsextremismus. Es
ist nicht lange her als „Goldene Morgenröte“,
damals eine kleine Nazi-Splittergruppe, nur
als Randerscheinung betrachtet wurde. Seitdem
sie jedoch 18 Parlamentssitze bei den Wahlen
erobern konnte, ist sie in ganz Europa bekannt.
Neben tätlichen Angriffen auf ImmigrantInnen,
Homosexuelle und Behinderte, interveniert die
„Goldene Morgenröte“ auch uniformiert
in Griechenlands Strassen, um zum Beispiel Essen
an Bedürftige zu verteilen – jedoch
nur unter der Bedingung, dass diese auch den
griechischen Pass besitzen. Die Angriffe gegen
ImmigrantInnen (welche 1 Million der 11 Millionen
Einwohner Griechenlands ausmachen und durch
die Krise in eine noch grössere Prekarität
absinken) nehmen ständig zu: alleine im
August 2012 kam es zu über 100 Überfallen
durch die Nazis.
Diese Veranstaltung soll Gelegenheit
dazu bieten, mit einer griechischen Aktivistin
über die soziale, wirtschaftliche und politische
Situation in Griechenland, die Lage der ImmigrantInnen,
der Jugend und der ArbeiterInnen sowie über
Strategien gegen die Austeritätspolitik
zu diskutieren.
Die Referentin ist 21 Jahre
alt und Aktivistin innerhalb der Internationalistischen
Arbeiterlinken (DEA) in Thessaloniki. Ihre Organisation
ist Teil des linken Wahlbündnisses Syriza.